Gendersensible Stadtplanung nach den Prinzipien der Stadt für Alle
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Um möglichst viele junge Frauen* und Mädchen zu mobilisieren, haben wir neben unserem Instagram-Kanal zahlreiche Flyer verteilt und Plakate in der Stadt aufgehängt. Hierfür sind wir insbesondere an Schulen, Vereine und unsere Universität herangetreten. Entgegen unseren Erwartungen bekamen wir hierfür durchweg positives Feedback und mussten mehrmals in die Nachproduktion gehen! Auf diese Weise wurden wir schnell zu Stammgästen im SCC, der uni-internen Druckwerkstatt, die zu Semesterbeginn noch wie ausgestorben war.
9. September 2021
Da unser gesamtes Projekt auf Teilhabe und Austausch aufbaut, kam uns schnell der Gedanke: Wie können wir mit den Bewohner:innen Weimars kommunizieren? Aus diesem Grund starteten wir schon früh unseren Instagram-Kanal. Auf diese Weise konnten wir nicht nur über feministische Perspektiven und Probleme der Stadtplanung aufklären, sondern auch unseren gesamten Projektverlauf dokumentieren. Unten haben wir ein paar unserer Posts für euch gesammelt.
Mit unseren Untersuchungen möchten wir einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten. Die United Nations haben dazu die “17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung” formuliert, die bis 2030 umgesetzt sein sollen. Sie sind ein dringender Aufruf zum Handeln, denn derzeit ist noch kein einziges Ziel erreicht. Besonders kompliziert: Alle Vorsätze sind eng miteinander verknüpft! Erst wenn alle Ziele berücksichtigt und vorangetrieben werden, ist die nachhaltige Entwicklung in greifbarer Nähe. Mit HerCity Weimar haben wir 5 der 17 Ziele genauer unter die Lupe genommen.
📄Mossin, Natalie. 2018. An Architecture Guide to the UN Sustainable Development Goals. Edited by Sophie Stilling, Thomas C. Bøjstrup, Vibeke G. Larsen, Maja Lotz, and Annette Belgrad. Kopenhagen: Dystan & Rosenberg Aps.
🔗 Darstellung nach: Bundesregierung/ Bundesregierung.de
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Johanna Schopenhauer (1766 – 1838) war eine berühmte Schriftstellerin und Salonnière zur Zeit der Weimarer Klassik. Mit ihrem Debütroman “Gabriele”, der von einer intelligenten und musisch begabten jungen Frau* handelte, wurde sie zur dritten finanziell unabhängigen, weiblichen Berufsautorin in Deutschland.
Nach dem Suizid ihres Ehemanns, zog sie mit ihrer Tochter Adele nach Weimar, in eine Wohnung in der Windischengasse 13. Dort etablierte sie einen bürgerlichen Teetisch, der nach kurzer Zeit zur obligatorischen Pflicht für die Weimarer Prominenz wurde. Gäst:innen, wie Goethe, Wieland oder die Malerin Caroline Bardua tauschten sich bei ihr über ihre neuesten Werke aus. Johanna Schopenhauer wurde somit zur wichtigsten Vertreter:in der Salonkultur der Weimarer Klassik. Dazu brach sie auch mit ihrem Sohn, dem Philosoph Arthur Schopenhauer, der sie für ihren großzügigen und selbstbestimmten Lebensstil kritisierte. Die Weimarer Schopenhauerstraße ist ihr gewidmet.
📄Müller, Ulrike (2007): Die klugen Frauen von Weimar. Regentinnen, Salondamen, Schriftstellerinnen und Künstlerinnen von Anna Amalia bis Marianne Brandt. Elisabeth Sandmann Verlag, München.
🔗 Bild: Fresko – Magazin für Kultur- und Kunstgenießer (2020): Auf Augenhöhe. Künstler:innen der Romantik, in: https://www.fresko-magazin.de/auf-augenhoehe/ [13.01.2022].
Jane Jacobs war eine in den USA lebende kanadische Journalistin, Stadt- und Architekturkritikerin. Insbesondere an amerikanischen Vorstädten kritisierte sie die mangelnde Lebendigkeit auf den Straßen, sowie die Abhängigkeit vom Auto. Dies sind Probleme, die besonders Frauen, Familien und ältere Personen betreffen können, aber auch zur Verringerung des öffentlichen Lebens im Allgemeinen führen. Mit ihrer berühmten Formulierung – eyes on the street – beschreibt sie die Wichtigkeit von rund um die Uhr belebten Nachbarschaften und Stadtteilen mit gemischten Nutzungen. Lebendiges Treiben und die intensive Nutzung öffentlicher Räume führt durch positive soziale Kontrolle zu mehr Sicherheit und steigendem Vertrauen der Bewohner:innen.
Jane Jacobs wurde zu ihrer Zeit auf Grund ihrer fehlenden fachlichen Ausbildung viel kritisiert und als Hausfrau beschimpft. Mittlerweile gelten ihre Forderungen in der modernen Stadtplanung nahezu als Standard: der Entwurf von gemischte und belebten Vierteln, kurzen Wegen und die Priorisierung des Mensches statt des Autos.
📄https://www.eukn.eu/urban-voices/lily-maxwell-on-how-to-create-more-feminist-cities/
📄 https://comun-magazin.org/eyes-on-the-street-raum-und-sozialitaet/
📄Jane Jacobs (1963): Tod und Leben großer amerikanischer Städte
📄Leslie Kern (2019): Feminist City
Wie schnell doch die Zeit vergeht. Eben philosophierten wir beim Stadtspaziergang noch über die öffentlichen Räume in Weimar und letzten Donnerstag verabschiedeten wir unser Team schon in die Weihnachtspause! Vorher haben wir uns zu unserem Design-Workshop getroffen und gemeinsam über mögliche Implementierungen in Weimars Stadträumen gesprochen. Was meint ihr: Wie haben wir die Fragen für uns beantwortet? Wir können euch versichern, dass viel über die zahlreichen Optionen diskutiert wurde!
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In Weimar kann es ganz schön duster sein – das haben wir uns am vergangenen Freitag mal näher angeschaut! Gemeinsam mit einer Handvoll HerCity-Teilnehmer:innen waren wir auf einem Nachtspaziergang unterwegs durch die Innenstadt. Wir alle waren uns schnell einig, dass einige Ecken in Weimar nicht nur sehr schlecht ausgeleuchtet sind, sondern auch menschenleer. Andere Plätze dagegen haben eine angenehme Atmosphäre und wirken sehr romantisch. Wie seht ihr das? Seid ihr gerne nachts alleine in Weimar unterwegs?
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Schon ganz bald starten wir mit unserem Stadtspaziergang durch Weimar – yippie! Unsere Idee: Wir treffen uns am Nachmittag des 12. Oktobers 2021. Auf unserer Tour durch Weimar tauschen wir uns aus, beobachten das Treiben auf der Straße und untersuchen eure Lieblingsorte! Ein weiteres Highlight ist unsere Überraschung für jede von euch. Worauf wartet ihr? Seid dabei und meldet euch an.
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Wir zählen die Tage, denn in vier Wochen ist bereits der 8. März – International Women’s Day! Seit über hundert Jahren werden an diesem Tag die sozialen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leistungen von Frauen* und nicht-binären Personen gefeiert. Für dieses Jahr haben wir uns mit HerCity Weimar auch eine besondere Aktion überlegt. Was genau, werden wir euch in den nächsten Tagen und Wochen verraten, also: stay tuned!
📄International Women’s Day 2022, unter: https://www.international
womensday.com. (05.02.2022).
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Bis heute werden zu Frauen sozialisierte Menschen im öffentlichen Raum weniger gewürdigt. Sicher erinnert ihr euch an unsere Posts zu Denkmälern und Straßennamen in Weimar! Das soll immer öfter durch kreative Aktionen geändert werden: von feministischen Stadtspaziergängen bis zur Verhüllung der Denkmäler männlicher Personen versuchen Städte das Andenken an weiblich sozialisierte Vertreter:innen der Geschichte zu würdigen. Anlässlich des 140. Geburtstags der Politikerin Marie Juchacz wurden 2019 auch in Weimar einige Straßen und Plätze temporär umbenannt.
In den kommenden Posts stellen wir euch weitere berühmte Persönlichkeiten aus Weimar vor, deren Wirken und Bedeutung in Weimar bislang zu wenig Beachtung fand. Seid gespannt!
📄 Radio Lotte (15.03.2019). Grüne benennen Straßen nach bedeutenden Frauen, in: https://www.radiolotte.de/weimar/gruene-benennen-strassen-nach-bedeutenden-frauen-30908.html (05.01.2022).
📄 Unsere Stadt – Frauen Planen Stadt. Dokumentation der Fachkonferenz am 22.März 1997 (auf Anfrage).
Ein Großteil unserer gestalterischen Arbeit ist maßgeblich durch unsere eigenen Lebensumstände geprägt – aus diesem Grund ist es wichtig, diverse Planer:innenteams zu fördern. Obwohl im Studium die Studienplätze im Feld der Architektur und Stadtplanung nahezu paritätisch verteilt sind, liegt der bundesweite Durchschnitt an weiblichen Stadtplanerinnen nur bei 36,6%. Der weibliche Anteil wächst jedoch stetig.
Ein Blick auf Weimar zeigt, dass der Anteil an weiblichen Planer:innnen im Bereich der Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung bei 40% und somit etwas über dem bundesweiten Durchschnitt liegt. Laut der Mitgliederliste der Architektenkammer Thüringen sind in Weimar von 313 Planer:innen 124 weiblich.
📄 BAK. (14. Juli, 2021). Geschlechterverteilung der Architekten und Stadtplaner in Deutschland in den Jahren von 2012 bis 2021 [Graph], in: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37278/umfrage/geschlechterverteilung-bei-architekten/ (16.12.2021)
📄 Mitgliederliste der Architektenkammer Thüringen (auf Anfrage)
Noch immer leisten insbesondere Frauen* neben der Erwerbsarbeit die unbezahlte Care-Arbeit. Dazu legen sie häufig Multistop-Wege zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV zurück. Die Mobilitätsinfrastruktur unserer Städte beruht aber auf dem veralteten Rollenbild, welches den Mann als Ernährer einer Familie vorsieht, der in kurzer Zeit von der Wohnung zur Arbeit pendeln soll. Männer bekamen somit leichter Zugang zum öffentlichen Raum, für sie wurden Straßen entwickelt und Autos gebaut. Wer nicht mit dem Auto fährt, kommt schlechter voran, braucht für viele Wege länger und ist dem motorisierten Verkehr schutzlos ausgesetzt.
📄 Tim Gore et al (2021): Sustainable and Inclusive Transport Systems. The Institute for Environmental Policy, in: https://ieep.eu/publications/sustainable-and-inclusive-transport-systems-gender-and-mobility (02.12.2021).
📄 Vanessa Vu (2019): Die männliche Stadt, in: https://www.zeit.de/mobilitaet/2019-09/staedteplanung-maenner-geschlechtergerechtigkeit-berlin-bruessel-barcelona (02.12.2021).
Ihr seid gefragt: Wir suchen nach Menschen, die sich gut in Weimar auskennen und die Lust haben, uns ihre Meinung über die öffentlichen Räume der Stadt zu sagen! Den Link zur Umfrage findet ihr in unserer Bio. Sendet den Link auch gerne weiter an alle, die interessiert sind teilzunehmen – wir freuen uns auf eure Antworten!
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Was macht einen Ort zum Lieblingsplatz? Jeder von euch hat sicher einen Lieblingsplatz – einen Ort an dem ihr euch pudelwohl fühlt. Geborgen und sicher. Wo ihr gerne entspannt, die Sonne genießt und einfach in die Gegend schaut. Einen Ort, an dem ihr gerne allein seid, ihn aber auch genauso gerne mit Freund:innen teilt. Wir haben für euch einige unserer Lieblingsorte in Weimar zusammengestellt. Jetzt seid ihr an der Reihe. Was sind eure Lieblingsorte in Weimar?
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Lucia Moholy (1894-1989) war eine Fotografin, Publizistin und Dokumentaristin und wirkte in den Jahren von 1923-1928 am Bauhaus in Weimar und Dessau. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Bauhausmeister László Moholy-Nagy, arbeite sie im Bereich der experimentellen Fotografie. Allerdings steht sie bis heute in seinem Schatten und dokumentierte anonym seine Ideen. Für die Musterkataloge fotografierte sie zahlreiche Bauhausprodukte – ohne offizielle Anstellung am Bauhaus. In diesem Zuge verschwimmt ihr Name hinter dem Namen des Künstlerpaares. Jedoch bestimmen insbesondere ihre Fotografien unsere heutige Vorstellung vom Bauhaus maßgeblich. Lucia Moholy setzte sich nachträglich und stellvertretend für die fehlende Anerkennung aller Bauhausfrauen ein. In ihrem biografischen Fragment kritisiert sie den Meisterkult sowie die geringere Bewertung der Arbeiten weiblicher Studierenden und der Meisterfrauen am Bauhaus.
Sie ist Namensgeberin für den 2014 als studentische Initiative gegründeten Lucia Verlag, der kreative und originelle studentische Arbeiten publiziert. Lucia Moholy wird bisher nicht im öffentlichen Raum in Weimar gewürdigt.
📄 Müller, Ulrike (2009): Bauhaus-Frauen : Meisterinnen in Kunst, Handwerk und Design. Elisabeth Sandmann Verlag,
München.
📄 Emma (2022): Die Frauen am Bauhaus. https://www.emma.de/artikel/bauhaus-die-bauhaus-frauen-264076. [15.01.2022].
🔗 Bild: Bauhauskooperation (2022): Lucia Moholy. 1923-1928 Fotografin am Bauhaus, in: https://www.bauhauskooperation.de/wissen/das-bauhaus/koepfe/personen-aus-dem-umfeld-des-bauhauses/lucia-moholy/ [13.01.2022].
Schon vor über 20 Jahren gründete sich in Weimar die Arbeitsgruppe “Unsere Stadt – Frauen planen Stadt”. Zur Fachtagung in Kooperation mit der Bauhaus-Universität am 22. März 1997 diskutierten Frauen* aus unterschiedlichsten Lebensbereichen über verbesserungswürdige, städtebauliche Probleme in Weimar. Die dort gesammelten Forderungen sollten anschließend in die tägliche Arbeit der Stadtentwicklung eingebracht werden. Leider löste sich die Arbeitsgruppe aus uns unbekannten Gründen bereits nach kurzer Zeit auf.
Dennoch sind viele Forderungen von damals auch heute noch aktuell – sie überschneiden sich mit den Erkenntnissen aus unserer Bewohner:innenumfrage, unseren Interviews sowie den partizipativen Workshops. Aber seht selbst!
📄 Unsere Stadt – Frauen Planen Stadt. Dokumentation der Fachkonferenz am 22.März 1997 (auf Anfrage)
🔗 Vektorgrafiken auf Grundlage von: [Надежда Пехова]/stock.adobe.com sowie freepik.com
Der Mann als Maß der Dinge – das gilt leider auch in der Wissenschaft. Das Buch “Invisible Women” von @ccriadoperez handelt von der sogenannten Gender Data Gap. Wie werden Daten in der Wissenschaft gesammelt und welche Auswirkungen hat das auf die Lebensrealität von FLINTAs? Caroline Criado-Perez zeigt auf, weshalb das Erheben von gendersensiblen Daten essenziell für uns alle ist. In unserem Post haben wir euch nur wenige der zahlreichen Beispiele zusammengetragen – das gesamte Buch findet ihr in der Bibliothek der Bauhaus-Universität Weimar.
📄 Caroline Criado-perez (2020): Unsichtbare Frauen : wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert (1. Aufl.). btb Verlag.
📄 Carolina Schwarz (2020): Die Datenlücke tötet Frauen, in: https://taz.de/Gender-und-Wissenschaft/!5685021/ (02.12.2021).
Ihr könnt euch nicht vorstellen, was hier in Weimar los ist! Letzte Woche Donnerstag und Samstag haben wir mit Hilfe unseres Teams Messungen zum öffentlichen Leben in Weimar durchgeführt und dabei ca. 9.500 Bewegungsläufe und 1.200 Verweilaktivitäten an unterschiedlichen Orten in der Innenstadt gemessen. Die gesammelten Daten helfen uns dabei herauszufinden, wie die Menschen in Weimar die Stadträume nutzen und an welchen Stellen Verbesserungsbedarf herrscht. In den nächsten Wochen stellen wir euch unsere Ergebnisse vor – stay tuned!
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Habt ihr schon unser schönes Gruppenbild mit der HerCity-Clique gesehen? Und sind euch da nicht die coolen HerCity-Beutel aufgefallen? Zum Stadtspaziergang haben alle Teilnehmer:innen einen bekommen, gefüllt mit einem HerCity-Notizheft, einem Stift, einem Lesezeichen und einer Postkarte – cool, oder? Außerdem gab es für alle Klemmbretter mit Stadtplänen und Bewertungsbögen. Mal sehen, ob ihr die Beutel in Zukunft in Weimar entdeckt!
Wenn ihr Lust habt, uns bei unserer Arbeit zu unterstützen, dann nehmt gerne an unserer Umfrage teil! Den Link dazu findet ihr in unserer Bio.
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HerCity Weimar vereint die Themen Gendergerechtigkeit und Stadtentwicklung. Wir fragen uns: Wie werden Städte für alle lebenswert und wie wollen wir zukünftig zusammenleben?
Im Mittelpunkt unserer Masterarbeit stehen Strategien zur Verbesserung des öffentlichen Raums für Mädchen und junge Frauen in Weimar. Was wir vorhaben? Das könnt ihr in den nächsten Monaten auf diesem Kanal live verfolgen.
Ihr wollt Weimar aktiv mit gestalten? Im Rahmen unseres partizipativen Projekts sind wir auf der Suche nach Mädchen und jungen Frauen – eure Meinung, eure Erfahrung ist gefragt! Schreibt uns.
The City is ours!
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6. Oktober 2021
Der Internationale Frauenabend war für uns ein besonderes Ereignis, denn hier traten wir das erste Mal mit HerCity Weimar an die Öffentlichkeit! An diesem Abend haben wir viele tolle Menschen kennengelernt und wurden zu unserem ersten Podcast-Auftritt eingeladen. Besonders geschmeichelt waren wir aber zu Beginn des Abends: Wir hatten unseren Stand noch gar nicht aufgebaut, da wurden wir schon von einem späteren Team-Mitglied angesprochen: “Ihr seid doch die von HerCity! Ich folge euch bei Instagram und habe mich sogar schon angemeldet!”
27. Oktober 2021
Im Rahmen des Festivals der Möglichkeiten veranstalteten wir einen Workshop zum Thema “Wie soll Weimar in Zukunft aussehen?”. Mit interessierten Schüler:innen haben wir zuerst den Hermann-Brill-Platz analysiert und bewertet. Anschließend haben wir in einem großen Modell gemeinsam festgehalten, wie der Platz besser gestaltet werden könnte.
Eine gute Vorbereitung ist wichtig für einen reibungslosen Projektverlauf. So sind wir bereits im März 2021 mit unseren betreuenden Professoren in Kontakt getreten, haben uns für Stipendien beworben, Kooperationen aufgebaut und unser Thema gefestigt.
6. Okt. 2021
bis 31. Dez. 2021
Parallel zu unseren Workshops haben wir eine Umfrage zur Qualität sowie Nutzung von Weimars Stadträumen durchgeführt. Unser Ziel war es, besonders viele verschiedene Meinungen einzuholen. Teilnehmen konnten alle, die sich gut in Weimar auskennen. Die Umfrage erfolgte über die kostenlose Plattform für Onlinebefragungen SoSci Survey. Wir haben über unseren Instagram-Kanal, die Zeitung Thüringer Allgemeine, Facebook, die Universität sowie Flyer auf die Umfrage aufmerksam gemacht und konnten insgesamt 246 Teilnehmer:innen gewinnen. Die Auswertung der unzähligen Daten erfolgte mittels Tableau, einem Programm für Datenauswertung und -visualisierung. Die Umfrage ermöglichte es uns, genderspezifische Daten über die unterschiedlichen Bedürfnisse und Nutzungen der Bewohner:innen in Abhängigkeit vom Geschlecht zu sammeln. Die genauen Ergebnisse der Umfrage gibts hier.
12. Oktober 2021
Auftakt unserer Workshopreihe war unser Stadtspaziergang Mitte Oktober. Ziel war neben dem gegenseitigen Kennenlernen, die Sensibilisierung der Teilnehmer:innen für die Qualität der öffentlichen Räume. Mit 18 Teilnehmerinnen im Alter von 17 bis 31 Jahren, aus unterschiedlichen Lebenssituationen und mit verschiedenen Herkünften sind wir mit Klemmbrettern und Bewertungsbögen durch Weimar gezogen. Während unseres Stadtspaziergangs diskutierten wir über die Aufenthaltsqualität der ausgewählten Stadträume. Wir bewerteten sie anhand von 12 Qualitätskriterien in den Kategorien Schutz, Komfort und Soziales.
Weimars öffentliche Räume konnten besonders in der Kategorie Ästhetik und Charakter punkten. Es stellte sich aber schnell heraus, dass sie großen Nachholbedarf beispielsweise beim Schutz vor Umwelteinflüssen oder dem motorisierten Verkehr haben. Aber seht selbst. Hier findet ihr unsere Ergebnisse der Bewertungen.
28. Okt. 2021
30. Okt. 2021
An zwei Tagen haben wir gemeinsam mit unserem HerCity-Team ca. 9.500 Bewegungsabläufe und 1.200 Verweilaktivitäten an unterschiedlichen Orten in der Innenstadt gemessen. Wir untersuchten zunächst, wie viele Personen zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto unterwegs waren. Dann kartierten wir das Alter, das Geschlecht und die Aktivitäten der Personen beim Verweilen in den öffentlichen Räumen. Die gesammelten Daten haben uns dabei geholfen, herauszufinden, wie die Menschen in Weimar die Stadträume nutzen und an welchen Stellen Verbesserungsbedarf besteht.
Frühjahr 2021
“Im Frühjahr 2021 wurde ich von einer Kollegin auf die weltweite HerCity Initiative aufmerksam gemacht. Nach gründlicher Recherche habe ich direkt mein Telefon gezückt und meine gute Freundin Lisa angerufen. Mir war sofort klar: Dieses Programm ist wie für uns gemacht! Im Studium hatten wir zwei uns ohnehin schon intensiv mit nachhaltiger Stadtplanung auseinandergesetzt. Aber mit einem HerCity-Projekt könnten wir das erste Mal in einer Stadt richtig aktiv werden und unsere Spuren hinterlassen! Damit konnte ich Lisa direkt überzeugen.”
Lia, Co-Founderin von HerCity Weimar
In our download area you have access to our collected data. Have fun exploring!
29. Oktober 2021
Wir sind dem Wunsch unseres Teams nachgekommen und zu einem gemeinsamen Nachtspaziergang aufgebrochen. Dabei haben wir uns gefragt: Wie ändert sich das Verhalten im Stadtraum zu bestimmten Uhrzeiten? Wieso ist das so und gibt es Möglichkeiten dies zu verbessern? Ist das Thema der Angsträume und Unsicherheiten in Weimar noch aktuell? Gemeinsam mit sieben Teilnehmer:innen im Alter von 19 bis 25 Jahren haben wir uns über unsere Erlebnisse, Erfahrungen und Meinungen ausgetauscht und diskutiert.
Alle befragten Teilnehmer:innen gaben an, sich in Weimar grundsätzlich sicher zu fühlen. Trotzdem kamen im weiteren Gesprächsverlauf Verhaltensmuster und Strategien zum Vorschein, die auf ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis bei Dunkelheit schließen lassen. Die meisten gaben beispielsweise an, sich im Dunkeln schneller durch die Stadt zu bewegen und dafür öfters ihr Fahrrad zu nutzen. Viele geben auch Freund:innen und Bekannten Bescheid oder tun so, als würden sie telefonieren.
8. März 2022
Der Internationale Weltfrauen*tag markiert für uns das große Finale unserer Arbeit. Wir haben ganz besondere Aktionen geplant, um die Ideen und Ansätze von HerCity Weimar an die Bewohner:innen von Weimar zu kommunizieren.
Zum einen werden in den Schaufenstern der innerstädtischen Geschäfte und Gastronomien unsere Plakate zu den wichtigen Handlungsfeldern in Weimar ausgestellt. Zum anderen wird am frühen Nachmittag das Zusatzschild am Straßenschild der Schopenhauerstraße enthüllt. Anschließend bespielen wir gemeinsam mit dem Stellwerk und dem Frauenzentrum Weimar e.V. den leeren Sockel auf dem Goetheplatz. Bei dieser Aktion möchten wir Frauen* aus Weimar eine Plattform der Repräsentation bieten, um auf ihre mangelnde Würdigung im Stadtraum aufmerksam zu machen. Diese Aktion halten wir in einer Bilderstrecke fest. Ergänzend dazu haben wir gemeinsam mit dem Frauenzentrum Weimar, dem Büro für Gleichstellung und der Historikerin Dr. Ulrike Müller eine Broschüre mit Kurzbiografien von bedeutenden Weimarer Frauen*, die bisher keine sichtbare Anerkennung in Weimars öffentlichen Räumen bekommen, herausgegeben. Die Liste von bedeutenden weiblichen und queeren Persönlichkeiten aus Weimar soll anschließend im Rathaus zur Neu- und Umbenennung von Straßen eingereicht werden.
18. November 2021
Nach einem kurzen Vortrag zum Thema “Gendersensible Stadtplanung” und der Auswertung unserer gesammelten Daten aus den letzten Treffen, starteten wir in eine rege Diskussion über die Defizite in Weimars Innenstadt. So hatten wir uns eine gute Grundlage für den nächsten Workshop, den Entwurf einer Implementierung, geschaffen. Der Workshop fand unter 2G+ Bedingungen im Bauhaus-Atelier auf dem Campus der Universität statt.
6. März 2022
Rund um den 8. März finden auch in Weimar zahlreiche Feierlichkeiten, Aktionen und Veranstaltungen statt, um den Internationalen Weltfrauen*tag zu zelebrieren. Der Kreisverband Weimar der Partei Bündnis 90/ Die Grünen lädt in diesem Zuge zum Feministischen Stadtspaziergang in Weimar ein. An verschiedenen Stationen zwischen Bahnhof und Goetheplatz wird über aktuelle feministische Themen und Herausforderungen gesprochen. Wir sind eingeladen über die Chancen feministischer Stadtplanung zu sprechen und unsere Handlungsfelder für Weimar vorzustellen.
Startpunkt: 6. März 2022, 15 Uhr, August-Baudert-Platz (Bahnhof)
Ende: ca. 17 Uhr, Goetheplatz
Mitte November waren wir zum Gespräch bei der Stadtentwicklung in Weimar eingeladen. Wir wollten herausfinden, inwiefern gendersensible Planung schon in der Stadtentwicklung verankert ist, wo die Entscheidungsträger:innen selbst Handlungsbedarf sehen. Für unser Engagement, die gesammelten Daten und die entwickelten Handlungsfelder bekamen wir durchweg positives Feedback. Wir wurden auf den hohen bürokratischen Aufwand hingewiesen, der mit der Umbenennung von Straßen einher geht.
4. März 2022
Nach ungefähr 325 Tagen mit HerCity Weimar geht heute unsere Webseite hercityweimar.eu online. Hier teilen wir all unsere Erkenntnisse und gesammelten Daten zu Weimar mit dem Ziel, die Besucher:innen für eine bedürfnisorientierte Stadtplanung zu sensibilisieren. Damit ist unsere wissenschaftliche Arbeit beendet und unsere Masterthesis abgegeben. Diesen Tag werden wir immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge in Erinnerung haben: Wir freuen uns sehr über diesen persönlichen Meilenstein, allerdings fällt der Abschied von unserem Projekt selbstverständlich auch sehr schwer. Zum Glück wartet noch das große Finale auf uns!
23. November 2021
In der Podcast-Reihe “Wir sind Bauhaus” schauen Anna-Lena Genz und Sabrina Hösch hinter die Kulissen der Bauhaus-Universität Weimar und stellen studentische Initiativen und inspirierende Persönlichkeiten vor.
In der Folge “HerCity Weimar” begleitet Sabrina uns auf unserem Spaziergang durch die Weimarer Innenstadt und spricht mit uns über feministische Stadtplanung. Diese Folge erschien am 23. November 2021.
25. November 2021
Ende November haben wir drei Vertreter:innen der Stadt Weimar die Ergebnisse unserer Nachforschungen präsentiert und über Problematiken der Stadtgestaltung sowie Politik diskutiert. Unterstützt von den HerCity Teilnehmer:innen haben wir auf die hohe Relevanz von gendersensibler Planung hingewiesen und ihnen die großen Potentiale für die Stadt Weimar verdeutlicht. Wir haben festgestellt: gendersensible Planung ist in der Stadtentwicklung bisher kaum bekannt. Der Austausch mit der Stadt hat unsere weitere Arbeit maßgeblich beeinflusst. Uns ist bewusst geworden: Die Aufklärung und Sensibilisierung für die Thematik muss der erste Schritt auf dem Weg der Stadt für Alle sein.
2. Dezember 2021
Seit Projektbeginn stehen wir in regem Austausch mit dem Team der HerCity Initiative des UN-Habitat. Wir haben zahlreiche HerCity Projekte weltweit kennengelernt und gemeinsam über unsere gewonnenen Erkenntnisse gesprochen. Zum einjährigen Jubiläum von HerCity am 8. März 2022, dem Weltfrauentag, gibt die UN einen Jahresbericht heraus. Dieser dokumentiert alle bisherigen HerCity Projekte. Wir freuen uns sehr, mit HerCity Weimar ein Teil des Reports zu sein! Derzeit arbeiten wir außerdem an einer gemeinsamen Publikation über fünf akademische HerCity Projekte.
2. Dezember 2021
Kurz vor Weihnachten haben wir uns zu unserem Design-Workshop getroffen, um gemeinsam über mögliche Implementierungen in Weimars Stadträumen zu sprechen. Auf der Suche nach spannenden Ideen und Konzepten diskutierten wir insbesondere über öffentlichkeitswirksame Kampagnen. Wir waren alle der Ansicht: Das, was wir hier herausgefunden haben, können wir nicht einfach für uns behalten! Aus diesem Gedanken entwickelte sich schnell ein erstes Konzept für unsere Plakataktion. Außerdem entschieden wir uns dazu, die Liste mit Vorschlägen zu neuen Straßennamen mit unzähligen weiblichen und queeren Namen zu fluten!
6. Dezember 2021
Der lokale Radiosender Radio Lotte Weimar bezeichnet sich selbst als Bürgermedium von Weimar und behandelt täglich alle Themen rund um Weimar und die Welt. Jule interviewte Lisa in der Sendung “Stadtzeit”, vom 06. Dezember 2021, zum Projekt HerCity Weimar.
13. Januar 2022
Mitte Januar waren wir im Frauenzentrum e.V. Weimar in der Schopenhauerstraße zu Besuch. Wir berichteten von unserem HerCity Projekt und dem Plan, die Schopenhauerstraße mit einer Infoplakette für Johanna Schopenhauer ausstatten zu lassen. Die Idee stieß auf offene Ohren und gemeinsam entwickelten wir eine Aktion zur Feier des 8. März!
Wir möchten dabei auf die mangelnde Anerkennung von Frauen* in Weimars öffentlichen Räumen aufmerksam machen. Am 8. März werden wir dafür den Sockel am Goetheplatz bespielen und Frauen* aus Weimar einladen, sich selbst ein Denkmal zu setzen. Zusätzlich werden wir eine Broschüre mit zahlreichen interessanten Frauen* aus Weimar herausbringen. Diese werden wir außerdem in Form einer Liste dem Oberbürgermeister und dem Kulturausschuss überreichen – als Vorschläge für neue Straßennamen!
17. Januar 2022
Seit Projektbeginn stehen wir in regem Austausch mit dem Team der HerCity Initiative des UN-Habitat. Wir haben zahlreiche HerCity Projekte weltweit kennengelernt und gemeinsam über unsere gewonnenen Erkenntnisse gesprochen. Zum einjährigen Jubiläum von HerCity am 8. März 2022, dem Weltfrauentag, gibt die UN einen Jahresbericht heraus. Dieser dokumentiert alle bisherigen HerCity Projekte. Wir freuen uns sehr, mit HerCity Weimar ein Teil des Reports zu sein! Derzeit arbeiten wir außerdem an einer gemeinsamen Publikation über fünf akademische HerCity Projekte.
02. Februar 2022
Bauhaus.FM ist der experimentelle Radiosender der Bauhaus-Universität Weimar. Immer montags zwischen 19 und 23 Uhr haben die teilnehmenden Student:innen die Chance, selbst eine Radiosendung zu gestalten. HerCity Weimar war zu Gast bei der legendären 48h-Show! Diese Sendung erschien am 02. Februar 2021.
10. Februar 2022
Mitte Februar trafen wir bei einer zweiten Diskussionsrunde erneut auf Vertreter:innen der Stadt Weimar. Zu unserem Termin mit der Beigeordneten für Bauen und Stadtentwicklung erschienen auch die Gleichstellungsbeauftragte, die Stadtkulturdirektorin sowie der Leiter des Stadtentwicklungsamtes. Zunächst stellten wir eine kurze Zusammenfassung unserer Fünf Handlungsfelder für Weimar vor. Anschließend besprachen wir unser Anliegen, das Straßenschild der Schopenhauerstraße durch eine kurze Informationsplakette zu ergänzen. Diese soll zukünftig explizit Johanna Schopenhauer würdigen, der diese Straße eigentlich gewidmet ist. Unsere Idee traf nicht nur auf offene Ohren, sondern veranlasste alle Beteiligten dazu, die Umsetzung aktiv zu unterstützen.