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Wir stellen Frauen* in den Fokus

"Plan a city with girls and it will work for everyone!"

UN Habitat

Bis 2050 werden zwei Drittel aller Menschen in Städten leben (Szmigiera 2021). Aus diesem Grund ist ihre Gestaltung die zentrale Aufgabe für unser zukünftiges Zusammenleben.
Wir haben den Anspruch lebenswerte und qualitativ hochwertige Räume zu schaffen, die allen gleichermaßen zugänglich sind. Deshalb haben wir uns gefragt: Wie lassen sich Städte schaffen, die den Bedürfnissen all ihrer Bewohner:innen gerecht werden?


In Anlehnung an den Leitspruch des UN-Habitat haben wir exemplarisch die Stadt Weimar aus Sicht junger Frauen* untersucht.

Warum ist Weimar nicht für Frauen* geplant?

Unser Selbstverständnis

Hallo, wir sind Lia und Lisa, zwei Architekturstudentinnen der Bauhaus-Universität Weimar. Unser Projekt HerCity Weimar hat uns verstärkt bewusst gemacht: Gebäude sind nicht als einzelne Objekte zu planen, sondern als Teile eines gesamtstädtischen Organismus zu betrachten. Insbesondere in den belebten Zwischenräumen und fließenden Übergängen von Öffentlich und Privat liegt das Potenzial für eine nachhaltige Architektur und Stadtplanung.

Von Beginn an waren wir von der Idee fasziniert, nicht nur Utopien und Konzepte zu entwickeln, sondern erstmals unsere Spuren in einer Stadt zu hinterlassen. Uns war schnell klar: Wir möchten einen Beitrag zu einer positiven Zukunft leisten!

Unser Netzwerk

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Unsere Arbeit basiert auf einem ständigen Austausch. Gemeinsam können wir mehr erreichen, davon sind wir überzeugt. Deshalb sind wir mit zahlreichen Personen, Vereinen und Initiativen in Kontakt getreten und haben uns ein großes Netzwerk aufgebaut.  Offene Kommunikation und ein harmonisches Miteinander waren uns hierbei enorm wichtig.

 

Das ist der erste Schritt zur Stadt für alle!

Unser Projekttagebuch

Frühjahr 2021
Wir hören von HerCity!
März - September
Projektvorbereitung
9. September
Start des Instagram-Kanals
September 2021
Suche nach Teilnehmerinnen
6. Oktober
Internationaler Frauenabend
6. Oktober - 31. Dezember
Bewohner:innen Umfrage
12. Oktober
Stadtspaziergang
27. Oktober
Festival der Möglichkeiten
28 & 30. Oktober
PSPL-Messungen
29. Oktober
Nachtspaziergang
16. November
Jugendklub Weimar West
18. November
Erster Workshop
19. November
Interview Stadtentwicklung
23. November
Podcast "Wir sind Bauhaus"
25. November
Diskussionsrunde Stadt
2. Dezember
Vorstellung UN
2. Dezember
Zweiter Workshop
6. Dezember
Interview "Radio Lotte"
13. Januar
Treffen Frauenzentrum
17. Januar 2022
Meeting UN
27. Januar
48h-Show "Bauhaus fm"
10. Februar
Diskussionsrunde Stadt
4. März
Thesis-Abgabe
6. März
Feministischer Stadtspaziergang
8. März
Enthüllung in der Schopenhauerstraße
8. März
Wir setzen Frauen eine Denkmal
30. März
Abschlusspräsentation
Es ist geschafft!

Unsere Datenbank

Fast keine Stadt misst derzeit gendersensible Daten. Für eine solide Basis aus relevanten Fakten sind wir selbst aktiv geworden. Einerseits haben wir junge Frauen* nach ihrer Meinung gefragt und das Verhalten der Bewohner:innen in unseren Stadträumen beobachtet. Andererseits haben wir viele Artikel gelesen, Bücher gewälzt und Podcasts angehört. Ob bei Datenerhebung oder Nachforschung: Frauen* stehen in unserem Fokus.

Unsere Prinzipien der Stadt für Alle

"Wir sehen die Schaffung nachhaltiger Städte und Kommunen als Chance, echten Wandel voranzutreiben! Auf diese Weise kommen wir der Umsetzung der 17 UN Sustainable Development Goals und einer lebenswerten Zukunft ein großes Stück näher!"

HerCity Weimar 2022

Auf Grundlage unserer Nachforschungen haben wir fünf Grundprinzipien der Stadt für Alle entwickelt. Mit jeweils drei simplen Fragen kann festgestellt werden: Wie lebenswert ist die Stadt und wo besteht noch Handlungsbedarf? Unser Bewertungsbogen ist universell auf alle Städte anwendbar – auf Nachbarschafts- oder Quartiersebene, auf einzelne Plätze oder Straßenzüge.

Unsere Stadt für Alle!

    • → Nutze unseren Bewertungsbogen und betrachte dein Viertel aus einer neuen Perspektive! 

    • → Verteile unsere Plakate und Sticker, um auf Herausforderungen in Weimar aufmerksam zu machen!

    • → Reiche Vorschläge für weibliche/queere Straßennamen beim Oberbürgermeister von Weimar ein!

    • → Achte bei Recherchen darauf, dich explizit auch mit Frauen* in der Geschichte und ihrem Wirken zu beschäftigen!

    • → Lerne, Straßennamen und Denkmäler zu hinterfragen und kritisch einzuordnen!

    • → Nimm an feministischen Stadtspaziergängen teil und organisiere selbst welche!

    • → Gib Hass und Beleidigungen keinen Raum, schreite wenn möglich ein und solidarisiere dich mit Opfern physischer und psychischer Gewalt!

  • … setzt eure eigenen Projekte um!
  • … macht auf eure Bedürfnisse aufmerksam!
  • … unterstützt euch gegenseitig und haltet zusammen!
  • … macht auf Ungerechtigkeiten aufmerksam!
    • … nehmt an der Gestaltung eurer Stadt teil!
    • … informiert euch über laufende Projekte und Beteiligungsformate!
    • … macht auf Ungerechtigkeiten und Problematiken aufmerksam!
  • … achtet auf die inklusive, bedürfnisorientierte Gestaltung der Stadt!
  • … setzt euch für die Durchführung der 17 UN-SDGs ein!
  • … setzt euch für Parität und Diversität in der Planung ein!
  • … bezieht Bewohner:innen aktiv in Planungsprozesse ein!
  • … baut verlässliche Kooperationen und Partnerschaften auf!
  • … verankert gendersensible Planung in der Lehre!
  • … gebt Forschung mehr Raum!
    • … wagt mehr Beteiligung!
    • … kooperiert mit der Universität!
    • … verankert Gleichberechtigung in der Stadt!
    • … formuliert klare Ziele zur Durchsetzung der UN-SDGs!
    • … findet individuelle Lösungen explizit für Herausforderungen in Weimar!
    • … habt Mut neue Ideen durchzusetzen!
  •  
    • → Nutze unseren Bewertungsbogen und betrachte dein Viertel aus einer neuen Perspektive! 

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    • → Verteile unsere Plakate und Sticker, um auf Herausforderungen in Weimar aufmerksam zu machen!

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    • → Reiche Vorschläge für weibliche/queere Straßennamen beim Oberbürgermeister von Weimar ein!

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    • → Achte bei Recherchen darauf, dich explizit auch mit Frauen* in der Geschichte und ihrem Wirken zu beschäftigen!

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    • → Lerne, Straßennamen und Denkmäler zu hinterfragen und kritisch einzuordnen!

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    • → Nimm an feministischen Stadtspaziergängen teil und organisiere selbst welche!

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    • → Gib Hass und Beleidigungen keinen Raum, schreite wenn möglich ein und solidarisiere dich mit Opfern physischer und psychischer Gewalt!

  • Mädchen* und Frauen* in Weimar ...
  •  
  • … setzt eure eigenen Projekte um!
  • … macht auf eure Bedürfnisse aufmerksam!
  • … unterstützt euch gegenseitig und haltet zusammen!
  • … macht auf Ungerechtigkeiten aufmerksam!

Bewohner:innen von Weimar ...

  • … nehmt an der Gestaltung eurer Stadt teil!
  • … informiert euch über laufende Projekte und Beteiligungsformate!
  • … macht auf Ungerechtigkeiten und Problematiken aufmerksam!
  • Fachleute und Planer:innen ...
  •  
  • … achtet auf die inklusive, bedürfnisorientierte Gestaltung der Stadt!
  • … setzt euch für die Durchführung der 17 UN-SDGs ein!
  • … setzt euch für Parität und Diversität in der Planung ein!
  • … bezieht Bewohner:innen aktiv in Planungsprozesse ein!
  • … baut verlässliche Kooperationen und Partnerschaften auf!
  • … verankert gendersensible Planung in der Lehre!
  • … gebt Forschung mehr Raum!
    • Stadt Weimar ... 
    •  
    • … wagt mehr Beteiligung!
    • … kooperiert mit der Universität!
    • … verankert Gleichberechtigung in der Stadt!
    • … formuliert klare Ziele zur Durchsetzung der UN-SDGs!
    • … findet individuelle Lösungen explizit für Herausforderungen in Weimar!
    • … habt Mut neue Ideen durchzusetzen!

Setze dich ein!

… für die Stadt für Alle!

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Feministischer Stadtspaziergang

6. März 2022

Rund um den 8. März fanden auch in Weimar zahlreiche Feierlichkeiten, Aktionen und Veranstaltungen statt, um den Internationalen Weltfrauen*tag zu zelebrieren. Der Kreisverband Weimar der Partei Bündnis 90/ Die Grünen ludt in diesem Zuge zum Feministischen Stadtspaziergang in Weimar ein. An verschiedenen Stationen zwischen Bahnhof und Goetheplatz haben wir gemeinsam über aktuelle feministische Themen und Herausforderungen gesprochen. Zu Gast waren u.a. Vertreter:innen des Frauenzentrum Weimar e.V. und die neugewählte Stadtratsvorsitzende Bärbel Fiedler. Außerdem stellten wir die Herausforderungen und Chancen gendersensibler Stadtplanung vor und präsentierten zwei unserer Handlungsfelder für Weimar: Sicherheit & Soziale Kontrolle sowie Mobilität & Barrierefreiheit.

Aktion am Goetheplatz

8. März 2022

Der Internationale Weltfrauen*tag markierte für uns das große Finale unserer Arbeit. Deshalb haben wir uns etwas ganz Besonderes überlegt und gemeinsam mit dem Stellwerk und dem Frauenzentrum Weimar e.V. den leeren Sockel auf dem Goetheplatz bespielt. Mit dieser Aktion wollten wir auf die mangelnde Repräsentation und Würdigung von Frauen* in Weimar aufmerksam machen. Ergänzend dazu haben wir Unterschriften für mehr weibliche und queere Straßennamen in Weimar gesammelt. Diese Liste werden wir zusammen mit Vorschlägen für bedeutende weibliche und queere Persönlichkeiten aus Weimar anschließend im Rathaus zur Neu- und Umbenennung von Straßen einreichen.

Neben einem professionellen Foto einer Fotografin konnten die Passant:innen nicht nur eine Broschüre über bedeutende Frauen* aus Weimar mitnehmen, sondern auch einige unserer HerCity Weimar Sticker, Poster oder sogar Beutel! Die hatten wir einen Tag zuvor in liebevoller Kleinarbeit gedruckt und geschnitten.

Enthüllung in der Schopenhauerstraße

8. März 2022

In Weimar sind über 200 Straßen nach Personen des öffentlichen Lebens  benannt. Aber nur 20 Straßen ehren bedeutende Frauen* aus Weimar  – das sind weniger als 10 %. Zudem können die Straßennamen oftmals nicht ohne Weiteres der richtigen Person zugeordnet werden. Ein Beispiel: Die Schopenhauerstraße entlang des Bahnhofs ist der bekannten Salonniere Johanna Schopenhauer gewidmet und nicht, wie allgemein angenommen, ihrem Sohn, dem Philosophen Arthur Schopenhauer. Aus diesem Grund hat sich HerCity Weimar zusammen mit dem Frauenzentrum Weimar e.V. für ein Zusatzschild für Johanna eingesetzt. Dieses haben wir am Weltfrauen*tag gemeinsam mit Vertreter:innen der Stadt, sowie des Frauenzentrum Weimar e.V. feierlich enthüllt!

Wir stellen Frauen* in den Fokus

HerCity Initiative

HerCity ist eine Initiative des United Nation Habitat und des schwedischen Think Tank Global Utmaning. Die Projektwebsite mit dem Titel „HerCity – Let her guide you“ wurde am Weltfrauentag 2021 ins Leben gerufen. Sie beinhaltet eine Open-Source-Toolbox zur Umsetzung partizipativer, gestalterischer Projekte auf der ganzen Welt und verfolgt das Ziel, unsere Städte sicherer und lebenswerter zu gestalten. Bis heute orientiert sich die Stadtplanung am Ideal des gesunden, arbeitenden Mannes. Dabei werden die individuellen Bedürfnisse vieler Personengruppen, die nicht diesem Idealtyp entsprechen, ignoriert. Unter dem Motto „Give her a voice“ fördert HerCity die Stadtentwicklung explizit aus Sicht junger Frauen* und Mädchen, weil sie in der Gruppe der historisch wenig Beachteten, die Mehrheit bilden. 

Die Toolbox der HerCity Initiative stellt zahlreiche Problematiken der Stadtentwicklung in den Vordergrund und zeigt aktuelle Herausforderungen auf. Viele davon sind von unserer individuellen Nutzung der öffentlichen Räume geprägt und stimmen mit unseren eigenen Erfahrungen überein.

Die Stadt Weimar bildete zu Beginn unserer Masterthesis bereits seit einigen Jahren unseren Lebensmittelpunkt. Demnach waren auch unsere Erfahrungen im öffentlichen Raum maßgeblich von ihr geprägt. Aus diesem Grund war es uns wichtig, Weimar zum Zentrum unserer Untersuchungen zu machen. 

Die Nutzung der HerCity Toolbox erschien uns hierbei als geeignete Methodik: Zum einen legt sie großen Wert auf partizipative Arbeit. Zum anderen stellt sie Kommunikation und den Aufbau eines Netzwerks in den Mittelpunkt. In Anlehnung an das weltweite Projekt haben wir somit im Sommer 2021 die Initiative „HerCity Weimar“ ins Leben gerufen und damit das erste HerCity Projekt in Deutschland gestartet.

Wir waren besonders daran interessiert, viele unterschiedliche Meinungen und Perspektiven in den Prozess einzubeziehen. Weimar ist kein Ballungszentrum und selten Gegenstand ausführlicher urbanistischer Untersuchungen. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, die HerCity Toolbox durch weitere wissenschaftliche Instrumente zu ergänzen. So haben wir zusätzlich Messungen im öffentlichen Raum und eine Bewohner:innenbefragung durchgeführt. Die in der Toolbox vorgeschlagenen Workshops haben uns geholfen, die gesammelten Daten mit Erfahrungsberichten und Meinungen zu untermauern. Da wir einen induktiven Forschungsansatz verfolgen, haben wir uns insbesondere auf die Ergebung genderspezifischer Daten für Weimar und die Auswertung dieser gesammelten Informationen konzentriert. Auf diese Weise haben wir nicht nur eine wichtige Datenlücke geschlossen, sondern Grundprinzipien der Stadt für Alle entwickelt!

Wir stellen Frauen* in den Fokus

Gender

  • Gender ist Englisch und bedeutet „Geschlecht“. Sex ist Englisch und bedeutet ebenfalls „Geschlecht“. Der große Unterschied: das englische Wort sex beschreibt das biologische Geschlecht einer Person, während das Wort gender für das gefühlte und gelebte Geschlecht steht. Da die deutsche Sprache an dieser Stelle ungenau ist, nutzen wir den englischen Begriff gender. Damit beschreiben wir die Geschlechtsidentität. Menschen müssen nicht entweder männlich oder weiblich sein – Gender ist ein vielfältiges Spektrum, in dem sich alle Menschen individuell verorten können. 
  • Unsere Arbeit stellt explizit Frauen* in den Fokus. Zum einen, weil wir uns selbst als Frauen identifizieren. Zum anderen bilden sie die größte der wenig beachteten Gruppen. Uns ist bewusst, dass sich viele Menschen selbst nicht mit dem Begriff Frau identifizieren können. Oft haben sie aber ähnliche Erfahrungen gemacht wie die, die wir mit unserer Arbeit dokumentieren. Das Gendersternchen * symbolisiert für uns die Vielfältigkeit der unterschiedlichen Identitäten. Wir möchten betonen, dass wir uns zwar auf die Perspektive von Frauen* konzentrieren, unsere Arbeit aber auch die Lebenswirklichkeit vieler anderer Menschen widerspiegeln kann.

Geschlechterrollen beschreiben die Eigenschaften und Verhaltensmuster, die uns durch die Gesellschaft auferlegt werden. Die Definition der einzelnen Rollen hängt von zeitlichen und kulturellen Faktoren ab. Geschlechterrollen sind veränderbar und unterscheiden sich. Trotzdem sind sie immer noch mit vielen Zwängen verbunden. 

Beispielsweise wird die Care-Arbeit traditionell der Rolle der „Frau“ zugeordnet (Fraser 2017). Das umfasst alle Aufgaben und Tätigkeiten zur Versorgung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen, genauso wie das Führen des Haushalts. Diese materielle und emotionale Arbeit ist für unsere Gesellschaft unentbehrlich. Sie wird aber weder entlohnt, noch genügend anerkannt. Care-Arbeit ist zeitraubend und kräftezehrend. Sie hält viele Frauen* davon ab z. B. einer Vollzeit-Lohnarbeit nachzugehen, sich abends beim Nachbarschaftstreff für persönliche Belange einzusetzen oder eigenen Interessen und Hobbies nachzugehen (Reckewerth 2021, 81). Die festgefahrenen Stereotype werden somit schnell zum Problem und benachteiligen die Betroffenen. Die Liste ähnlicher Szenarien ist lang.

Gendersensible Planung stellt die Bedürfnisse von Frauen* in den Fokus von Architektur und Stadtplanung. Sie rückt diese in das allgemeine Bewusstsein. Dadurch werden menschengerechte und allgemein zugängliche Räume geschaffen. Das macht Städte, Nachbarschaften und öffentliche Räume langlebig und sozial nachhaltig, denn letztlich steigert sie die Lebensqualität aller Bewohner:innen einer Stadt.

Der Mann als Maß der Dinge – das meint Androzentrismus. Hierbei wird der Mann* ins Zentrum des wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Denkens gestellt. Die männliche Perspektive wird als allgemeingültige Norm verstanden. Das ist problematisch, denn dadurch werden alle nicht-männlichen Bedürfnisse und Ansichten zur  Abweichung von der Norm.

© By Bundesarchiv, Bild 183-W0512-0316 / Raphael (verehel. Grubitzsch), Waltraud / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5371186

Wir stellen Frauen* in den Fokus

Feministische Stadt

"Um eine Differenzierung vorzunehmen, lohnt ein Blick in die Vergangenheit.”

Architektin und Stadtplanerin Claudia Schreiber (Schreiber 2021)

Die wiederaufbauende Stadtplanung der Nachkriegszeit orientierte sich an den Leitmotiven der autogerechten und “funktionalen Stadt” (WIR FRAUEN 2003, 6). Wohnen, Einkaufen, Arbeiten und Freizeit wurden räumlich voneinander getrennt. Städte begünstigten die lineare Durchwegung mit dem Auto und waren überwiegend auf die Bedürfnisse der Industrie sowie der arbeitenden Männer* zugeschnitten. Im Zentrum dieser Ansichten stand das Ideal der Kleinfamilie mit festgeschriebenen Geschlechterrollen. Und das, obwohl die Gesellschaft der Nachkriegszeit wie nie zuvor geprägt war von alleinstehenden und alleinerziehender Frauen*! (Vu, Niemeyer, and Spitzner 2019)

In  den 1970er Jahren kam erstmals feministische Kritik an der Planung auf: Frauen* forderten die Ausrichtung der Architektur- und Stadtplanung auf ihre Bedürfnisse. Diese Forderungen bestehen bis heute, auch wenn der Fokus mittlerweile auf anderen Aspekten liegt. Damals galt Sicherheit als das wichtigste Thema der “frauen*freundlichen” Planung. Frauen* wurden als “schutzbedürftige Ausnahme-Benutzerinnen” (WIR FRAUEN 2003, 6) der öffentlichen Räume verstanden. Die Stadt entpuppte sich für sie somit als Ort unzähliger sogenannter “Angsträume”. Überwiegend männliche Planer:innen entwarfen pragmatische Lösungen, allerdings packten sie die Probleme nicht an der Wurzel, sondern bekämpften lediglich die Folgen der Fehlplanung. Dazu gehört beispielsweise bessere Beleuchtung und die Einführung von sogenannten Frauenparkplätzen.

In den 1980er Jahren leistete die Historikerin und Professorin für Architektur Dolores Hayden einen wichtigen Beitrag zur feministischen Stadtplanung. In ihrem Aufsatz “Wie könnte eine nicht-sexistische Stadt aussehen?” kritisierte sie 1980 die patriarchalen Machtstrukturen der damaligen Architektur und Stadtplanung. Nun orientierten sich die “frauen*gerechten” Konzepte  an dem realen Alltag von Frauen*. Der Wunsch nach kurzen Wegen und damit nach wohnungsnahen Versorgungsmöglichkeiten, Arbeitsplätzen und Angeboten trat in den Vordergrund.

Ab den 1990er Jahren wurde die feministische Architektur und Stadtplanung zunehmend kämpferischer und zielstrebiger. Seitdem geht es weniger um einzelne bauliche Elemente oder räumliche Strukturen, sondern vielmehr um Sichtbarkeit und Aneignung. “Wie muss der öffentliche Raum gestaltet sein, um Frauen das gleichberechtigte Raumgreifen zu ermöglichen? Wie kann Architektur emanzipatorisches Handeln fördern?” (WIR FRAUEN 2003, 6) sind zentrale Fragen dieser Zeit. Im Fokus steht Empowerment, die ökonomische und politische Stärkung von Frauen* und die Einführung geschlechter-inklusiver Konzepte, das sogenannte Gender Mainstreaming (Schreiber 2021).

Erstmals kommt jetzt der  Begriff der gendersensiblen Planung auf. Die Stadt Wien gilt als  Vorreiterin des Gender Mainstreaming in der Stadtplanung. Dort gibt es bereits seit den 1980er Jahren eine städtische Abteilung für gendersensibles Bauen und Gestalten. Die Stadtplanerin Eva Kail ist ihre wichtigste Vertreterin. Seit mehreren Jahren plant die Stadt Wien ihre Parks in Beteiligungsverfahren mit Kindern und insbesondere Mädchen.

Da sich die Lebensumstände von Frauen* immer stärker unterscheiden, wird gendersensible Planung immer vielfältigeren Bedürfnissen gerecht. Sie berücksichtigt nicht nur weibliche, sondern „menschliche“ Bedürfnisse. Von gendersensibler Planung profitieren alle Menschen. Vor allem die, die nicht dem geltenden Ideal „männlich, gesund und leistungsfähig“ entsprechen (Buchmüller 1993, 111).

Warum ist Weimar nicht für alle geplant?

Angebote & Ausstattung

“Die Stadt muss ihre Raumnutzung an den Lebensstil ihrer Bewohner anpassen - an diejenigen, die das städtische Leben dem Leben in anderen Gegenden vorziehen. Sie muss [...] den Menschen den Raum bieten, den sie zum Leben und Arbeiten brauchen."

Soziologin, Stadt- und Geschlechtsforscherin Ulla Terlinden (Terlinden 2003, 191)

Das Angebot und die Ausstattung unserer Stadträume haben einen erheblichen Einfluss auf deren Aufenthaltsqualität und somit auch auf unser Wohlbefinden. Hierzu zählen nicht nur bauliche Elemente, wie öffentliche Toiletten oder das Sitzmobiliar, sondern auch ihre Atmosphäre. Sie wird zum Beispiel durch die Geräuschkulisse oder Bepflanzung eines Platzes beeinflusst. Auch Angebote zum Spielen und Sport treiben, zum Konsumieren oder Verweilen gehören dazu. Hierbei ist es enorm wichtig, nicht nur kommerzielle, sondern insbesondere konsumfreie öffentliche Räume zu schaffen – Orte, die allen gleichermaßen zugänglich sind. 

Je nach Alter, Geschlecht und Gesundheitsstatus haben Nutzer:innen unterschiedliche Bedürfnisse. Eine Bank kann den Wunsch einer Person nach Erholung stillen, für eine andere Person kann sie ein Ort der Kommunikation und des Austauschs sein. Die Gestaltung unserer Stadträume kann demnach unser Zusammenleben immens  beeinflussen und die Identität eines Ortes maßgeblich bestimmen (Fussverkehr Schweiz 2015). Eine Vielzahl von Frauen* sehen ihre Bedürfnisse allerdings nur teilweise oder gar nicht erfüllt. Insbesondere im Hinblick auf das Thema der Care-Arbeit werden sorgetragenden Frauen* nur wenige Angebote im öffentlichen Raum gemacht (Reckewerth 2021, 84). Personen mit Kindern ziehen sich demnach eher auf dafür vorgesehene Bereiche in der Stadt, wie z. B. Spielplätze, zurück. Wenn sie von den öffentlichen Räumen ausgeschlossen werden, bleibt auch ihre Sorgearbeit unsichtbar (Reckewerth 2021, 81).

Etwa 95 % der befragten Frauen* Weimars empfinden die Nutzung ihrer Stadträume als eingeschränkt (HerCity Weimar 2021).

Drei Viertel der befragten Frauen* Weimars wünschen sich mehr saubere, öffentliche Toiletten im Stadtraum (HerCity Weimar 2021). Im Augenblick sind die meisten der wenigen Toiletten kostenpflichtig, schlecht gepflegt und nicht barrierefrei. Deshalb werden in der Regel die sanitären Anlagen öffentlicher Einrichtungen und der Gastronomie in Anspruch genommen. Saubere, öffentliche Toiletten mit kostenlosem Zugang zu Menstruationsartikeln steigern das Wohlbefinden von Frauen* und sind bspw. für weibliche Obdachlose essentiell.

Die Versorgung von Babys und Kleinkindern in Weimars Stadtraum wird Familien erschwert. Nahezu ein Viertel der befragten Frauen* zwischen 25 und 40 Jahren gab an, dass Möglichkeiten zur Versorgung von Kleinkindern fehlen (HerCity Weimar 2021). Allen öffentlichen Räumen mangelt es an Angeboten zum Wickeln, Füttern oder Stillen von kleinen Kindern. Deshalb sind insbesondere Mütter* gezwungen, auf kommerzielle, private Institutionen zurückzugreifen. In diesem Fall ist die Drogeriekette dm in Weimar und auch in anderen Städten oft die wichtigste Anlaufstelle. Sie bietet einen Wickeltisch mit kostenlosen Windeln und Pflegetüchern, sowie eine Stillecke (Reckewerth 2021, 43).

In Weimar fehlen konsumfreie, öffentliche Sitzmöglichkeiten aus angenehmen Materialien, wie beispielsweise Holz, die zur Kommunikation einladen. Besonders im Winter ist der Wunsch nach komfortablen Sitzgelegenheiten, sowie Schutzmöglichkeiten vor Witterung und Kälte groß. Das gaben 67 % der befragten Frauen* an (HerCity Weimar 2021). Andernfalls können die öffentlichen Räume mehrere Monate im Jahr nicht in vollem Umfang genutzt werden.

In Weimars Innenstadt gibt es nur einen einzigen Trinkwasserbrunnen. Dieser ist privat und befindet sich in der Seifengasse, so die Abteilung Gewässerschutz der Unteren Wasserbehörde der Stadt Weimar. Besonders während Hitzeperioden im Sommer oder zur Versorgung von Kindern oder Pflegebedürftigen muss der kostenlose Zugang zu Trinkwasser im Stadtraum gewährleistet sein.

In einer gendersensiblen Stadt sind Bedürfnisse aller Personengruppen berücksichtigt!

Wir fordern für Weimar:

Warum ist Weimar nicht für alle geplant?

Mobilität & Barrierefreiheit

“Lange galt die Prämisse, dass Städte autogerecht sein müssen. Straßen, Verkehrsführung, Wohnräume – letztlich orientiert sich vieles am Modell des Ernährers, der mit dem Auto morgens zur Arbeit fährt und abends wieder zurückkommt.”

Journalistin Tina Groll (Groll 2021)

Insbesondere Frauen* leisten oftmals zusätzlich zur Erwerbsarbeit die unbezahlte Care-Arbeit. Dazu müssen sie häufig Multistop-Wege zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV zurücklegen (Gore, Stainforth, and Lucic 2021). Die Mobilitäts-Infrastruktur unserer Städte beruht jedoch auf einem veralteten Rollenbild, das den Mann* als Ernährer einer Familie vorsieht, der in kurzer Zeit von der Wohnung zur Arbeit pendelt (Vu, Niemeyer, and Spitzner 2019). Männer* bekamen somit leichter Zugang zum öffentlichen Raum – für sie wurden Straßen entwickelt und Autos gebaut. Wer nicht mit dem Auto fährt, kommt heute noch immer schlechter voran, braucht für viele Wege länger und ist dem motorisierten Verkehr oft schutzlos ausgeliefert. „Die autoorientierte Stadt- und Verkehrsplanung führt zu räumlicher Diskriminierung [und] Zeitenteignung […].“ (Vu, Niemeyer, and Spitzner 2019). Das muss sich ändern!

Wie gelangen Weimars Bewohner:innen in die Innenstadt? Laut unserer Umfrage gehen 84 % der Frauen* überwiegend zu Fuß oder fahren mit dem Rad. Darüber hinaus nehmen Frauen* eher den Bus, im Gegensatz dazu gaben die befragten Männer* an eher das Auto, als den Bus zu nutzen (HerCity Weimar 2021). Obwohl Frauen* zusätzlich viele Multistop-Wege auf sich nehmen, um Care- und Lohnarbeit zu verbinden, sind laut Kraftfahrtbundesamt nur 38% der Autos in Deutschland auf Frauen* gemeldet (Gore, Stainforth, and Lucic 2021).

Nahezu die Hälfte der Befragten wünscht sich weniger Verkehr und mehr autofreie Zonen in Weimar (HerCity Weimar 2021). Bei der Verkehrsplanung werden weder Radfahrer:innen noch Fußgänger:innen, sondern Autos bevorzugt. Ein aktuelles Beispiel: Die Umgestaltung des Sophienstiftsplatzes, bei der die Radwege schlichtweg vergessen wurden. Oder die Neugestaltung des Wielandplatzes, als der bepflanzte Grünstreifen einer zusätzlichen Abbiegespur für Autos weichen musste. Beide stadtplanerischen Entscheidungen basieren auf dem bestmöglichen Verkehrsfluss für Autos. Insbesondere für Menschen, die Care-Arbeit leisten, stellt das ein Problem dar: Die Gestaltung öffentlicher Räume mit Barrieren und autofreundlicher Verkehrsführung verursacht Stressmomente und erschwert somit den Sorgealltag (Reckewerth 2021, 77).

Im ADFC-Fahrradklima-Test von 2020 konnten Bewohner:innen über die Fahrradfreundlichkeit ihrer Städte abstimmen. Im Ranking der Städte mit 50-100.000 Einwohner:innen belegte Weimar dabei nur den 80. von insgesamt 110 Plätzen (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club 2020)! Damit liegt Weimar sogar unter dem spärlichen Durchschnitt. Das Fahrrad gilt als ein allgemein zugängliches, leicht bedienbares Verkehrsmittel, mit dem sich alle Menschen unabhängig und selbstbestimmt bewegen können. Insbesondere Frauen* und Kinder können damit ihren Bewegungsradius eigenständig erweitern. Das Fahrrad ist unsere Emanzipationsmaschine!

Eine Befragung der Stadt Weimar im Jahr 2015 zum Status Quo der Radwege ergab: Über 50% der Befragten fühlen sich beim Radfahren in Weimar unsicher, etwa 11% davon gaben sogar an, sich überhaupt nicht sicher zu fühlen (Stadtentwicklungsamt Weimar Abt. Stadtplanung and AG Radverkehr Weimar 2017). Vor allem für Frauen*, Senioren und Kinder ist ein sicheres, gut ausgebautes Radverkehrsnetz entscheidend, denn mangelnde Sicherheit beim Radfahren ist für sie das größte Hindernis (Macmichael 2021). Der Erfolg des Radentscheid Weimar bestätigt den verstärkten Wunsch nach mehr baulich abgegrenzten Radwegen und somit einer verbesserten Verkehrssicherheit.

Die Ampel am Wielandplatz ist zu kurz für Kinder, Senior:innen, Mobilitätseingeschränkte oder Menschen, die ihre schweren Einkäufe aus der Stadt nach Hause schleppen. Kurze Ampelphasen für Fußgänger:innen nutzen lediglich dem Verkehrsfluss der Autos. Die Ampel am Wielandplatz ist zum Beispiel nur elf Sekunden grün (HerCity Weimar 2021).

Die Routen, das Ticketangebot und die Fahrzeuge der StadtWirtschaft Weimar sind nicht auf die Bedürfnisse von Frauen*, Kindern und Senior:innen zugeschnitten. Bereits ab 23 Uhr ist der Öffentliche Nahverkehr nahezu stillgelegt (StadtWirtschaft Weimar 2021). Eine unabhängige und individuelle Abendplanung ist damit nicht möglich.

Menschen mit Beeinträchtigung sind laut 80% der befragten Bewohner:innen weniger in Weimars öffentlichen Räumen sichtbar (HerCity Weimar 2021). Insbesondere die Innenstadt ist durch das Kopfsteinpflaster eine Hürde für mobilitätseingeschränkte Personen, aber auch Radfahrer:innen oder Familien mit Kinderwagen.

In einer gendersensiblen Stadt werden Fußgänger:innen, Radfahrer:innen und der Menschen mit Beeinträchtigungen bevorzugt!

Wir fordern für Weimar:

Warum ist Weimar nicht für alle geplant?

Sicherheit & Soziale Kontrolle

"Ein Gefühl der Sicherheit ist vor allem für Frauen und Mädchen ein wichtiges Kriterium bei der Nutzung des öffentlichen Raumes."

Stadt Wien über Sicherheit im öffentlichen Raum (Stadt Wien, 2019)

Mangelnde Beleuchtung und schlecht einsehbare Orte bergen nicht nur ein hohes Unfallrisiko, sondern beeinflussen auch unser Sicherheitsempfinden. Unbewusst entwickeln wir Strategien, um uns an gewissen Orten oder in bestimmten Situationen sicherer zu fühlen. Wir gehen Umwege oder entscheiden uns für eine selbstbestimmte, schnelle Bewegungsform, wie beispielsweise unser Fahrrad. Manche teilen mit Freund:innen ihren Live-Standort, andere haben auf dem Weg nach Hause stets ihren Schlüssel in der Hand. Ein Gefühl von Unsicherheit schränkt vor allem Personen mit einem erhöhten Sicherheitsbedürfnis ein. Insbesondere weibliche Personen werden dazu sozialisiert, sich nachts, vor Fremden und öffentlichen Orten zu fürchten. Das konstante Organisieren ihrer Sicherheit ist die Folge. Damit ist ihre Nutzung von öffentlichen Räumen eingeschränkt (Kern 2020, 161). 

Bereits in den 1960er Jahren forderte die Architektin und Stadtplanerin Jane Jacobs rund um die Uhr belebte Nachbarschaften und Stadtteile mit gemischten Nutzungen. Lebendiges Treiben und die intensive Nutzung öffentlicher Räume führt durch positive soziale Kontrolle zu mehr Sicherheit und steigendem Vertrauen der Bewohner:innen. Es ist höchste Zeit diese Forderung auch umzusetzen!

Über 90% der befragten Frauen* Weimars halten sich zu bestimmten Uhrzeiten nicht gerne an gewissen Orten auf – etwa 91% von ihnen bei Dunkelheit oder in der Nacht (HerCity Weimar 2021).

Rund 50% der befragten Frauen* haben schon mal bewusst Umwege in Kauf genommen, um bestimmte Orte in Weimar zu meiden. Dabei wurden vor allem Parks, wie der Park an der Ilm oder der Weimarhallenpark genannt. Aber auch Plätze wie der Wieland- oder Goetheplatz sowie vielbefahrene, unbeleuchtete Straßen gehören dazu (HerCity Weimar 2021).

Über 40% der weiblichen Bewohner:innen fehlt gute Beleuchtung, insbesondere in Parks. Im Winter steigt der Anteil auf  fast 50% (HerCity Weimar 2021). In der Debatte um bessere und ausgewogene Beleuchtung spielen allerdings auch andere Aspekte eine tragende Rolle. Leider wird dabei häufig das Bedürfnis des Menschen nach Sicherheit ignoriert – beispielsweise zugunsten niedrigerer Stromkosten.

Oftmals ist die Straßenbeleuchtung in Weimar mittig über der Straße angebracht. Somit sind die Fuß- und Radwege in der Regel dunkel. 

Auch Weimars Straßenbeleuchtung ist nicht für den Großteil der zu Fuß gehenden und radfahrenden Bewohner:innen, sondern für seine Autos geplant.

Das Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz im öffentlichen Raum ist für über 20% der Bewohner:innen Weimars nicht gestillt. Vermehrt Frauen* wünschen sich mehr Sicherheit und ein verbessertes Sicherheitsgefühl (HerCity Weimar 2021). Die Online-Plattform Catcalls of Weimar sammelt Erfahrungsberichte vor allem von betroffenen Frauen*. Diese sind oftmals Opfer von sogenannten Mikroaggressionen, abwertender, meist verbaler Äußerungen. Dazu zählen Kommentare, aber auch das Anhupen auf offener Straße oder beobachtet zu werden. Diese sind nicht strafbar, können aber das Sicherheitsgefühl jede*r Einzelnen nachhaltig beeinträchtigen. Darüber hinaus war schon ein Viertel der Bewohner:innen Zeug:in oder Opfer von Gewalt im öffentlichen Raum.

@catcallsofweimar / Instagram

„Weimar ist abends wie ausgestorben!“ (Zitat einer HerCity Teilnehmerin) Unser Sicherheitsgefühl hängt von verschiedenen Faktoren ab. Manchmal fühlen wir uns aufgrund von baulichen Maßnahmen unsicher, manchmal sind es subjektive Eindrücke. Diese Karte zeigt Orte, an denen sich die befragten Frauen* in Weimar unwohl fühlen (HerCity Weimar 2021). Die große Anzahl unterschiedlicher Orte bestätigt, dass unser Sicherheitsempfinden von verschiedenen Faktoren abhängig ist.

In der gendersensiblen Stadt ist die sichere Nutzung des öffentlichen Raumes für alle möglich!

Wir fordern für Weimar:

Warum ist Weimar nicht für alle geplant?

Sichtbarkeit & Aneignung

„Viele dieser Hindernisse sind unsichtbar für Männer, weil sie ihnen in ihren eigenen Erfahrungen nur selten begegnen. Das bedeutet, dass die vornehmlichen Entscheidungsträger*innen in Städten, von denen noch immer der Großteil männlich ist, Entscheidungen treffen [...] ohne eine Ahnung davon zu haben oder sich darum zu kümmern, was für Auswirkungen diese Entscheidungen auf Frauen haben.”

Professorin und Autorin Leslie Kern (Kern 2020, 11)

Ein Großteil der gestalterischen Arbeit ist maßgeblich durch die Lebensumstände seiner Planer:innen geprägt. Aus diesem Grund ist es wichtig, diverse Teams zu fördern. Obwohl die Studienplätze in Architektur und Stadtplanung nahezu paritätisch verteilt sind, liegt der bundesweite Durchschnitt weiblicher Stadtplaner:innen im Jahr 2021 bei nur 36,6 % (BAK 2021). Der weibliche Anteil steigt jedoch stetig.
Zusätzlich ist noch eine weitere Frage zu klären: Wer entscheidet hier? Denn wer die Entscheidungsgewalt besitzt, steuert die Gestaltung der öffentlichen Räume. Auch hier ist es besonders wichtig, die Interessen aller Bürger:innen im Blick zu haben. Letztendlich sind sie die Nutzer:innen des Stadtraums und sollten dort ihre Bedürfnisse stillen können. Unbelebte Räume und mangelnde Möglichkeiten der Aneignung und Personalisierung führen zu Ausgrenzung, Vandalismus und dem Verlust eines angemessenen Sicherheitsgefühls. In der Regel werden dafür unterschiedliche Formate der Teilhabe genutzt. Allerdings sind diese beispielsweise durch die Wahl des Termins oder des Ortes nicht für alle Menschen erreichbar. Insbesondere sorgetragende Menschen haben neben den täglichen Routinen wenig Zeit für zusätzliche Beteiligungsarbeit. Es ist an der Zeit, das zu ändern!

Von 43 stimmberechtigten Personen im Stadtrat sind nur 14 Frauen*(Stadtrat Weimar 2022). Sie bilden bei politischen Entscheidungen eine Minderheit.

Die Stadtverwaltung Weimar ist ein riesiger Verwaltungsapparat. Trotzdem gibt es lediglich ein einzelnes Amt, das für Gleichstellung verantwortlich ist. Zum Aufgabenfeld gehören neben der Förderung der Chancengleichheit von Frauen* und Männern* auch die Bearbeitung der Anzeigen zu Diskriminierung (Stadt Weimar 2022). Die Gleichstellungsbeauftragte in Weimar hat lediglich eine beratende Funktion.

Im Studium sind die Studienplätze nahezu paritätisch verteilt, trotzdem sind bisher nur 40 % der Planer:innen in Weimar Frauen* (Architektenkammer Thüringen 2021). Weimar liegt somit etwas über dem bundesweiten Durchschnitt (BAK 2021).

Die Innenstadt Weimars ist vor allem ihren Tourist:innen gewidmet. Oberste Priorität hat die Bewahrung des tourist:innenfreundlichen Images zur Stärkung dieses wichtigen Wirtschaftszweiges. Es wird stets versucht ein Stadtbild zu erhalten, das an Goethes Zeiten erinnert. Beispielsweise ist durch das Festhalten an flächendeckendem Kopfsteinpflaster ein Großteil der Gassen und Plätze nicht barrierefrei. Die Frage ist nur: Wem gehört eigentlich die Stadt?

In der gendersensiblen Stadt ist unsere diverse Gesellschaft auf allen Ebenen sichtbar!

Wir fordern für Weimar:

Warum ist Weimar nicht für alle geplant?

Repräsentation & Würdigung

"Straßennamen gehören zum Gedächtnis einer Stadt!"

Wirtschafts- und Sozialhistorikerin Rita Bake

(Bake 2015, 6)

Ob Straßennamen, Plätze, Denkmäler, einzelne Gebäude oder ganze Stadtviertel: Im Grunde erinnert der gesamte öffentliche Raum einer Stadt an bedeutende Persönlichkeiten oder historische Ereignisse. Allerdings werden bis heute Frauen* und nicht-binäre Personen im öffentlichen Raum weniger gewürdigt. Mangelnder Platz im Stadtraum bedeutet auch mangelnder Platz im Bewusstsein der Menschen. Folglich erinnern wir uns seltener an ihre beruflichen Erfolge und gesellschaftlichen Aktivitäten. Das muss sich ändern! Denn wir nutzen unsere Stadträume täglich. Sie prägen unbewusst unser Verständnis von Geschlechterrollen und gesellschaftlicher Teilhabe.

Weimars öffentlicher Raum vermittelt ein veraltetes Gesellschaftsbild. Das Reiterstandbild von Großherzog Carl August auf dem Platz der Demokratie zum Beispiel steht im extremen Gegensatz zur namenlosen Statue einer Mutter auf dem Donndorfplatz. Hier wird eine historisch idealisierte Rollenverteilung dargestellt, die mit unserem heutigen Gesellschaftsbild nichts mehr zu tun hat.

02.6_Statuen

In Weimar sind über 200 Straßen nach Personen des öffentlichen Lebens  benannt. Aber nur 20 Straßen ehren bedeutende Frauen* aus Weimar  – das sind weniger als 10 %. Zudem können die Straßennamen oftmals nicht ohne Weiteres der richtigen Person zugeordnet werden. Ein Beispiel: Die Schopenhauerstraße entlang des Bahnhofs ist der bekannten Salonniere Johanna Schopenhauer gewidmet und nicht, wie allgemein angenommen, ihrem Sohn, dem Philosophen Arthur Schopenhauer.

„Mehr Johanns als Frauen“ besitzt die aktuelle Liste der Neu- und Umbenennung von Straßen in Weimar. Unter 21 Vorschlägen für Straßennamen ist lediglich eine Frau aufgeführt. Es ist keine Besserung in Sicht!

In Weimar gibt es nur ein einziges Denkmal, das einer weiblichen Person des öffentlichen Lebens gewidmet wurde: die Käthe Kollwitz Statue auf dem Zeppelinplatz. Auch hier fällt auf: Die Statue besitzt lediglich einen flachen Sockel. Zwar hat sie eine entschlossene Körperhaltung, trotzdem befinden sich die Betrachter:innen mit ihr auf Augenhöhe – anders als bei Goethe und Schiller auf dem Theaterplatz oder Carl August auf dem Platz der Demokratie.

In einer gendersensiblen Stadt gibt es ein ausgewogenes Verhältnis bei der Erinnerungskultur im öffentlichen Raum!

Wir fordern für Weimar:

Unser Selbstverständnis

Nachhaltigkeit

Der Begriff Nachhaltigkeit umschreibt unzählige, konstante Prozesse – die nachhaltigen Entwicklungen. Diese gewährleisten zum einen die Erfüllung unserer heutigen Bedürfnisse. Zum anderen stellen sie sicher, dass auch nachfolgende Generationen ihre Bedürfnisse befriedigen können. Die United Nations haben dazu die „17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung” formuliert. Sie sind ein dringender Aufruf zum Handeln, denn derzeit ist noch kein einziges Ziel erreicht. Besonders kompliziert: Alle Vorsätze sind eng miteinander verknüpft. Erst wenn alle berücksichtigt und vorangetrieben werden, ist die nachhaltige Entwicklung in greifbarer Nähe. HerCity Weimar nimmt die folgenden Ziele genauer unter die Lupe:

Ziel Nr. 5 widmet sich der Gleichstellung der Geschlechter. Es zielt insbesondere auf die Chancengleichheit und Teilhabe von Frauen* ab, aber auch auf die Bekämpfung von gesellschaftlichen Zwängen und jeglicher Gewalt gegen Frauen*.

Ziel Nr. 10 fordert die Auflösung von sozialer, wirtschaftlicher und politischer Ungleichheit. Stattdessen soll die Gleichberechtigung der Menschen gestärkt und gefördert werden, unabhängig von deren Alter, Gender, Einschränkungen, Herkunft, Religion oder finanziellem Hintergrund. Der öffentliche Raum kann diese Ungerechtigkeit nicht allein beseitigen. Seine Gestaltung ist trotzdem essentiell, um Alltagszusammenhänge zu unterstützen, Bedürfnissen gerecht zu werden und Barrieren abzubauen.

Ziel Nr. 11 behandelt die Entwicklung nachhaltiger Städte und Gemeinden. Sie sollen integrativer, sicherer und widerstandsfähiger gestaltet werden. Außerdem soll garantiert werden, dass zukünftig alle Menschen allgemeinen Zugang zu öffentlichen Räumen und Grünflächen bekommen. Dabei sind ausdrücklich Frauen*, Kinder, nicht-binäre sowie alte Menschen und Menschen mit Einschränkungen gemeint. Ihre Bedürfnisse wurden in der Stadtplanung bisher vernachlässigt.

Ziel Nr. 16 dreht sich u.a. um themenübergreifende Zusammenarbeit und Politik. Reaktionsfähige, inklusive, partizipative und repräsentative Entscheidungsfindung soll auf allen Ebenen gewährleistet werden. Wer Entscheidungsgewalt besitzt, steuert auch die Gestaltung des öffentlichen Raums. Auf Grund fehlender Repräsentation spielen die Interessen von Kindern und Jugendlichen, Senior:innen, Frauen* und Menschen mit Beeinträchtigung bis heute eine untergeordnete Rolle. Sie bilden vermeintlich die Minderheit – dabei sind sie tatsächlich die Mehrheit!

Um all diese Ziele erfolgreich umzusetzen, müssen wir uns auf unsere Partnerschaften konzentrieren, so Ziel Nr. 17. HerCity Weimar hat uns schnell bewusst gemacht, dass diese Kooperationen nicht nur international, sondern insbesondere lokal existieren. Wir können mehr erreichen, wenn alle an einem Strang ziehen. Deshalb sind wir mit zahlreichen Personen, Vereinen und Initiativen in Kontakt getreten und haben uns ein großes Netzwerk aufgebaut. Durch offene Kommunikation haben wir gendersensibler Stadtplanung mehr Aufmerksamkeit verschafft und konnten von unseren Ideen überzeugen.

Unser Selbstverständnis

Weimar

  • Weimar ist eine Stadt im Bundesland Thüringen mit ca. 65.000 Einwohner:innen (Stadtentwicklungsamt 2021). Sie ist für ihr reiches kulturelles Erbe bekannt. Weite Teile des Stadtzentrums gehören zum UNESCO-Welterbe. 
  • Die Stadt spielte in der deutschen Geschichte mehrfach eine tragende Rolle: Sie war Zentrum der Weimarer Klassik mit den bekannten Vertreter:innen Herzogin Anna Amalia und Goethe. Im Deutschen Nationaltheater und Staatskapelle Weimar tagte 1919 die erste deutsche Nationalversammlung. Sie verabschiedete die Verfassung der Weimarer Republik. Parallel dazu gründete eine Gruppe revolutionärer Künstler:innen eine Kunstschule, die zum Ausgangspunkt der Bauhaus-Bewegung wurde. Weimar wird daher jährlich von zahlreichen Tourist:innen besucht. Daher ist der Tourismus einer der wichtigsten Wirtschaftszweige. Weimar ist zudem eine Universitätsstadt, etwa 7 % der Einwohner:innen sind Student:innen (Stadtentwicklungsamt 2021). Sie lernen an der Bauhaus-Universität oder der Hochschule für Musik Franz Liszt. Trotzdem ist auch Weimar vom demografischen Wandel betroffen. Der Anteil der Bewohner:innen in hohem Alter wächst stetig (Stadtentwicklungsamt 2021).

Weimar ist eine überschaubare Mittelstadt mit einer kleinteiligen Struktur. So werden schnell planerische und räumliche Konflikte sichtbar. Durch den großen Wirtschaftszweig des Tourismus werden die Belange der Bewohner:innen oft hinten angestellt, wie z. B. der Wunsch nach besserer Beleuchtung oder barrierefreien Wegen durch die Innenstadt. Wir legen diese Probleme offen und entwickeln neue Strategien und Lösungen. Dazu hilft uns ein Perspektivwechsel. Wir fragen uns: Wie sieht das Weimar der Frauen* aus?

Wie stehen wir zu Weimar? Wir sind zum Studieren nach Weimar gekommen und leben hier seit mehreren Jahren. Dadurch kennen wir uns sehr gut in der Stadt und ihrer Umgebung aus. Dazu gehört auch die Mentalität der Menschen sowie der Kontakt zu unterschiedlichen Akteur:innen der Stadt.

Über die Zeit haben wir viele Erinnerungen und Emotionen zu diesem Ort gesammelt. In unserem letzten Semester als Studentinnen haben wir uns deshalb noch einmal intensiv mit unserer Studienstadt auseinandergesetzt.

Unser Selbstverständnis

Öffentlicher Raum

"Räume tun von sich aus nichts, aber sie unterstützen bestimmte Alltagszusammenhänge oder sie stellen Barrieren dar."

Stadtplanerin Eva Kern (Jahn and Kail 2019)

In Städten kommen Menschen in Kontakt, sie vergnügen und entspannen sich oder tätigen Erledigungen. Einzelne Personen treffen hier auf eine Schar von Menschen. So wird aus einer grauen Straße eine bunte Nachbarschaft. Die öffentlichen Räume gelten als Knotenpunkte für Kultur, Wissenschaft und Produktivität. Hier werden alle Entwicklungen und Veränderungen einer Gesellschaft sichtbar. Deshalb sind sie besonders wertvoll. Die Strukturen einer Stadt und ihre Planung haben somit direkten Einfluss auf das Verhalten ihrer Bewohner:innen.

Zu den öffentlichen Räumen zählen wir Orte, die idealerweise allen Menschen gleichermaßen zur Verfügung stehen. Das sind sämtliche Parks, Straßen oder Plätze einer Stadt. Das Besondere: Die öffentlichen Räume garantieren eine vielfältige und konsumfreie Nutzung. Sie sind flexibel und können von allen Bewohner:innen einer Stadt mitgestaltet werden.

Zu den halböffentlichen Räumen zählen wir Orte, die einen Übergang zwischen den privaten zu den öffentlichen Räumen darstellen. Diese Orte sind nicht privat, weil sie keiner einzelnen Person oder Personengruppen zur Verfügung stehen. Sie sind aber auch nicht öffentlich, da sie nicht im Besitz der Allgemeinheit sind. Hierzu gehören zum Beispiel Cafès, Bibliotheken oder Kaufhäuser.

Zu den privaten Räumen zählen wir Orte, die uns individuell zur Verfügung stehen. Vom WG-Zimmer bis zum Einfamilienhaus, von der Loggia bis zum eigenen Garten. Orte, die wir höchstens mit Mitbewohner:innen und Freund:innen, Partner:innen oder unserer Familie teilen.

Öffentlichkeitsarbeit

Wir möchten Weimars Bewohner:innen für gendersensible Stadtplanung begeistern. Von Beginn an haben wir sie unserem Projektfortschritt teilhaben lassen und ihnen die gewonnenen Ergebnisse mitgeteilt. Hierfür haben wir unterschiedliche Kanäle der Kommunikation genutzt.

Kooperationen

Mit Hilfe unserer Kooperationen konnten wir die Reichweite von HerCity Weimar enorm vergrößern und erstmals die Aufmerksamkeit auf gendersensible Stadtplanung in Weimar lenken! Wir möchten uns bei allen Partner:innen für die tolle Zusammenarbeit bedanken:

im Rahmen des Ferienprogramms der Schwungfabrik haben wir einen Workshop zum Thema “Zukunftswerkstatt – Wie soll Weimar in Zukunft aussehen?” für Schüler:innen organisiert

gemeinsam mit dem Frauenzentrum e.V. setzen wir uns für eine angemessene Würdigung von Frauen* im öffentlichen Raum ein

Geschäfte und Gastronomien des Innenstadt e.V. stellen unsere Plakate zu den Fünf Handlungsfeldern gendersensibler Stadtplanung in Weimar aus

die Stadt Weimar, insbesondere das Büro der Gleichstellungsbeauftragten und die Beigeordnete für Bauen und Stadtentwicklung beantworteten uns zahlreiche Fragen zur Stadtentwicklung und Politik

das UN-Habitat hat uns jederzeit gerne mit Hilfestellung unterstützt, darüber hinaus wird ein Bericht über HerCity Weimar als unabhängiges Projekt im Jahresbericht der weltweiten HerCity-Kampagne veröffentlicht

Unterstützung

Dank zahlreicher Unterstützer:innen ist HerCity Weimar zur einer stadtweiten Initiative gewachsen. Wir möchten uns insbesondere bei allen bedanken, die uns bei der Umsetzung unserer Ziele und Ideen tatkräftig unterstützt haben:

Unsere Universität förderte uns mit Hilfe des Frauenförderfonds und des Abschlussstipendiums.

Die Brotklappe Weimar versorgte unsere Workshops und Gesprächsrunden mehrfach mit leckerem Catering

Das Büro Gehl Architects stellte uns neben ihrer hervorragenden Expertise eine Software zur optimalen Durchführung von Public Space Public Life Messungen zur Verfügung. 

Der Podcast Wir sind Bauhaus, das experimentelle Radio Bauhaus.fm sowie der lokale Radiosender Radio Lotte halfen uns dabei unsere Reichweite zu vergrößern.

Nachgefragt

Während unserer Untersuchungen standen wir im ständigen Austausch mit den Bewohner:innen Weimars und den Akteur:innen der Stadt. In den Gesprächen und Diskussionsrunden kristallisierte sich schnell heraus: Bisher war nur wenigen die Relevanz und Aktualität von gendersensibler Stadtplanung bewusst. Offene Gespräche und Fragerunden haben bei allen Befragten ein hohes Interesse geweckt und sie für das Thema sensibilisiert. Der Austausch von Gedanken und Erfahrungen ist dafür genauso essentiell wie das Sammeln wissenschaftlicher Daten und Fakten.

Nachgelesen

Der Mann als Maß der Dinge – das gilt auch in der Wissenschaft! Ob in der Wirtschaft, am Arbeitsplatz oder in der Stadtplanung – männliche Körper und Erfahrungen werden als allgemeingültig verstanden (Schwarz and Criado-Perez 2020). Bisher erheben kaum Städte genderspezifische Daten. Somit wird gendersensible Stadtplanung auch in der Fachliteratur nur spärlich behandelt. Es ist deshalb sehr wichtig, mehr in diesem Themenfeld zu forschen und neue Erkenntnisse zu sammeln.

 

Die Gendersensible Stadtplanung gewinnt schon jetzt immer mehr an Bedeutung, in den letzten Jahren wurden vermehrt Artikel, Podcasts und Bücher veröffentlicht. Erfreulicherweise ist also ein positiver Trend in Sicht!

Bücher, Publikationen und Artikel

Schon vor über 20 Jahren gründete sich in Weimar die Arbeitsgruppe "Unsere Stadt – Frauen planen Stadt".


Zur Fachtagung in Kooperation mit der Bauhaus-Universität Weimar am 22. März 1997 diskutierten Frauen* aus unterschiedlichsten Lebensbereichen über verbesserungswürdige, städtebauliche Probleme in Weimar. Die dort gesammelten Forderungen sollten anschließend in die tägliche Arbeit der Stadtentwicklung eingebracht werden. Leider löste sich die Arbeitsgruppe bereits nach kurzer Zeit auf. Viele Forderungen von damals sind heute noch aktuell – sie überschneiden sich mit den Erkenntnissen aus unserer Bewohner:innenumfrage, unseren Interviews sowie den partizipativen Workshops.

Seit 1982 publiziert der Verein WIR FRAUEN – Verein zur Förderung von Frauenpublizistik e.V.” feministische Zeitschriften. Bereits in drei Ausgaben wurde über gendersensible Stadtplanung informiert.

 

Leslie Kern zeigt in ihrem Buch "Feminist City: Wie Frauen die Stadt erleben" die Hürden und Barrieren für Frauen* im öffentlichen Raum auf. Sie diskutiert Fragen rund um die Themen Sicherheit und Angst, bezahlter und unbezahlter Arbeit oder Rechte und Repräsentation.

Eva Kail ist eine österreichische Stadtplanerin im Amt für strategische Planung in Wien und gilt als Expertin für frauengerechtes Planen und Bauen. Seit über 30 Jahren ist sie maßgeblich an der Etablierung feministischer Stadtplanung beteiligt. Sie setzt sich für Gender-Mainstreaming in den Bereichen Wohnen, Verkehr sowie der Planung und Gestaltung öffentlicher Räume ein. In zahlreichen Artikeln, Publikationen und Interviews erklärt sie die große Bedeutung von gendersensibler Stadtplanung und stellt verschiedene Konzepte aus ihrer Wirkungsstadt Wien vor.

Eva Kail: Ist die Planung männlich? in Buchmüller, Lydia, ed. 1993. Weibliche und männliche Aspekte in der Stadtplanung. Verlag der Fachvereine.

Groll, Tina. 2021. Stadtplanung: "Wir müssen das Dorf zurück in die Stadt bringen." Die Zeit, February 13, 2021. 

Jan Gehl ist ein dänischer Architekt, Stadtplaner und der Gründer von Gehl Architects in Kopenhagen. Seine Studien zum Verhältnis zwischen öffentlichem Raum und öffentlichem Leben gelten bis heute als wichtige Grundlagen zur Entwicklung lebenswerter und menschengerechter Städte.
In seinem Buch “Städte für Menschen” beschreibt Jan Gehl die Beachtung des menschlichen Maß als wichtigsten Grundsatz bei der Planung lebenswerter Städte. Gehl Architects haben verschiedene Methoden entwickelt, um die Nutzung des öffentlichen Raums zu messen und besser zu verstehen.


Die eigens aufgestellten 12 Qualitätskriterien sind ein Werkzeug für die Untersuchung der öffentlichen Räume aus der Perspektive ihrer Nutzer:innen. Anhand von unterschiedlichen Merkmalen bewerten sie, wie schützend, komfortabel und sozial die Gestaltung der Stadträume ist. 

 

Durch Public Space Public Life Messungen, kurz PSPL, können Bewegungsabläufe und Verweilaktivitäten in öffentlichen Räumen aufgezeichnet werden. Die Analyse der Aktivitäten und Verhaltensmuster der Menschen ist enorm wichtig, um ein verbessertes Verständnis für die Nutzung der Stadträume zu erlangen. Auf diese Weise können qualitativ hochwertige Räume entwickelt werden.

Das Buch "Invisible Women" von Caroline Criado Perez behandelt die sogenannte Gender Data Gap. Wie werden Daten in der Wissenschaft gesammelt und welche Auswirkungen hat das auf die Lebensrealität von Frauen*? Die Autorin zeigt auf, weshalb das Erheben von gendersensiblen Daten essentiell für uns alle ist.

In ihrer Bachelorarbeit "Who cares? – Sorgearbeit in Weimar" legt Eva Maria Johanna Reckewerth den Fokus auf die Erfahrungswelt von Frauen* mit Kindern. Sie tragen die Hauptlast der Care-Arbeit. Untersuchungsort ist die Weimarer Westvorstadt. Die Arbeit stellt sich den Fragen: Welche Räume werden im Sorgealltag genutzt und wie werden diese wahrgenommen? Und wie wirken sich die räumlichen Bedingungen auf die Verrichtung von Care-Arbeit aus?

Podcasts

Die Podcast-Reihe „Eclectic Engineering” beschäftigt sich mit aktuellen Fragen rund um die Themen Kunst, Philosophie und Feminismus. In der Folge Feministische Stadtplanung” diskutiert Marie von Heyl mit der Politikwissenschaftlerin Janna Aljets über die Vorteile feministischer Stadtplanung. Diese Folge erschien am 10. August 2020.

Der Lila-Podcast betrachtet das allgemeine Weltgeschehen aus feministischer Perspektive. In der Folge "Gender und Mobilität – Wie sexistisch ist Verkehrsplanung?" diskutiert Laura Lucas mit der Mobilitätsexpertin Katja Diehl über feministische Verkehrspolitik. Diese Folge erschien am 09. September 2021.

Nachgehört

Herzlich Willkommen zum Audiowalk HerCity Weimar! 

Mit dem Audiowalk wollen wir neue Perspektiven eröffnen, einen Denkanstoß geben und Menschen gendersensible Stadtplanung aktiv näherbringen. An einzelnen im Stadtbild bedeutsamen Stationen werden mithilfe der HerCity-Handlungsfelder die Gestaltung der Orte, bestehende Defizite und potenzielle Zukunftsvisionen diskutiert. Historische und heutige Nutzung sowie Zukunftsvisionen für einzelne touristisch bedeutsame Orte in Weimar sollen euch Eindrücke einer gendersensibel gestalteten Stadt vermitteln und gleichzeitig anregen, eigene Ideen und Utopien für eure Stadt zu entwickeln.

 

Stationen

  • – Intro
  • – Platz der Demokratie
  • – Theaterplatz
Play
Pause

Unsere Prinzipien der Stadt für Alle

Was ist die Stadt für Alle? Im Hinblick auf die Klimafrage wird schnell deutlich: Es ist essentiell, niemanden zurückzulassen und sich gemeinsam den Herausforderungen zu stellen. Teilhabe und Einbindung in die Gemeinschaft, gehört zu werden und sich wiederzufinden sind wichtige Bedürfnisse des Menschen. Um ein nachhaltiges Handeln und Denken zu fördern und zu fordern, ist es daher unerlässlich, die Menschen und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt der Stadt für Alle zu stellen.

Durch die derzeitige Schnelllebigkeit der Gesellschaft vereinsamen Menschen paradoxerweise auch in Millionenstädten immer mehr (Wagener 2016). Es ist demnach besonders wichtig, Gemeinschaften zu stärken, um belastbare Beziehungen aufzubauen. Das Schaffen vieler kollektiv nutzbarer Flächen hilft obendrein, Platz zu sparen und sinnvoll zu organisieren.. Die geförderte Bereitschaft der Menschen, etwas mit ihren Nachbar:innen zu teilen, mit ihnen in Kontakt zu treten und voneinander zu profitieren, steht im Zentrum der Stadt für Alle.

Lade dir unseren Bewertungsbogen herunter und betrachte deine Umgebung
aus einer neuen Perspektive!

In der Stadt für Alle bestimmen nicht mehr Autos, sondern die Bewohner:innen den Takt der Stadt. Ein dichtes Fuß- und Radwegenetz, gute Infrastruktur und funktionale Durchmischung schaffen kurze Wege. So unterstützt die Stadtgestaltung nicht nur die reibungslose Organisation des Alltags, sie begünstigt auch die Bewältigung von Care- und Lohnarbeit (Nickel 2021). Ein breites Angebot nachhaltiger Fortbewegungsmittel ermöglicht darüber hinaus allen Menschen die selbstbestimmte, unabhängige Erschließung der Stadt. Klimaschonende Mobilität motiviert die Bewohner:innen zu einem gesunden, aktiven Lebensstil ein und verbessert die Luftqualität und Lärmbelastung enorm (Günther 2017). Von dieser Stadt profitiert die gesamte Bevölkerung.

Wie ist die Dimensionierung und Beschaffenheit der Wege?

• breite Fußwege und sichere Übergänge
• zusammenhängendes, baulich angelegtes Radwegenetz
• barrierefreie, trittsichere und rutschfeste Oberflächen
 
Gibt es ein breites Angebot vielfältiger und gut aufeinander abgestimmter Verkehrsmittel als Alternative zum Auto?

• selbstbestimmte, individuelle Wahl des Fortbewegungsmittels
• reibungsloser Verlauf der alltäglichen Wege
• barrierefreie Verkehrsmittel, die selbstständig genutzt werden können 
 
Unterstützt die Gestaltung der öffentlichen Räume die mühelose Organisation des Alltags?

•  relevante Einrichtungen des täglichen Bedarfs sind in 15 Minuten zu Fuß/ mit dem Rad erreichbar
engmaschige Infrastruktur verbessert Effektivität und Zeitmanagement
Berücksichtigung von Sorgearbeit und Integration in Infrastruktur

Die Stadt für Alle lässt die Grenzen zwischen Öffentlichem und Privatem verschwimmen. Schützende, planerische Maßnahmen machen aus städtischem Raum ein “öffentliches Wohnzimmer”. Die Bewohner:innen schöpfen durch das persönliche Miteinander in den Nachbarschaften Vertrauen in ihre Umgebung und schaffen sich ein solides soziales Netzwerk. Auf diese Weise wird nicht nur der Alltag der einzelnen Bewohner:innen enorm erleichtert sondern auch deren mentale Gesundheit verbessert. All das steigert das Gefühl von Sicherheit und Zugehörigkeit. Die Wiener Stadtplanerin Eva Kail bringt es auf den Punkt: „[Öffentliche Räume] schaffen das soziale Kapital einer Stadt!” (Nickel 2021).

Gibt es präventiv schützende Maßnahmen?

bauliche und planerische Maßnahmen zur aktiven Verhinderung von Unfällen
Sicherstellung einer guten, ausgewogenen Beleuchtung
gute Luftqualität ohne Staub und Abgase
 
Verbessert die Gestaltung des öffentlichen Raums das subjektive Sicherheitsgefühl?

Verminderung der Angst vor Verkehr
Übersichtlichkeit und leichte Orientierung
soziale Kontrolle durch belebte Umgebung 
 
Fördert die Gestaltung des öffentlichen Raums ein nachbarschaftliches Verhalten?

• Gefühl von Zugehörigkeit und “Zuhause”
sanfte Übergänge zwischen Öffentlichem und Privatem
selbstständige Bewegung von Kindern unterstützen

Die Stadt für Alle begegnet seinen Bewohner:innen auf Augenhöhe. Sie lädt sie dazu ein, ihre Bedürfnisse im öffentlichen Raum zu stillen und bevorzugt ihre Wünsche klar vor wirtschaftlichen Belangen oder – wie lange Zeit üblich – den Autos. Planer:innen ist der direkte Zusammenhang zwischen der baulichen und strukturellen Qualität einer Stadt, ihrer Atmosphäre sowie ihrer Lebendigkeit bewusst (Gehl 2015, 29). Grüne Freiräume und eine gute Durchlüftung schaffen ein angenehmes Stadtklima. Die Ausstattung der öffentlichen Räume ermöglicht den Bewohner:innen Hitzesommer bestmöglich zu überstehen und gesund zu bleiben. Von einer guten Ausstattung und Platz zum Durchatmen profitieren alle Bewohner:innen.

Stillt die Ausstattung des Stadtraums die Bedürfnisse aller Nutzer:innen?

saubere, öffentliche Toiletten
kostenloser und freier Zugang zu Trinkwasser
Infrastruktur zur Bewältigung von Sorgearbeit
gelungene Gestaltung und Materialwahl sowie Schutz vor Witterung
 
Stärkt die Gestaltung des Stadtraums die physische und mentale Gesundheit?

angenehme Geräuschkulisse und gute Luftqualität
grüne Oasen mit Bäumen, Pflanzen und Wasser
Möglichkeiten des Spiels, der körperlichen Betätigung und Bewegung
attraktive, einladende Fassaden und interessante Ausblicke
 
Gibt es vielfältige Angebote für unterschiedliche Nutzer:innen?

• Balance zwischen kommerziellen und öffentlichen Einrichtungen
Möglichkeit günstig Nahrung zu kaufen und zu konsumieren
vielfältige Nutzungsangebote mit zeitlicher Überschneidung
Sitzgelegenheiten, die das soziale Miteinander fördern

In der Stadt für Alle sind unsere öffentlichen Räume nach unseren Wünschen und Vorstellungen gestaltet. Der Stadtraum lädt uns dazu ein, eigene Ideen umzusetzen und uns selbst zu verwirklichen. Bis heute spielten die Interessen von Kindern und Jugendlichen, Senior:innen, Frauen* und Menschen mit Beeinträchtigung eine untergeordnete Rolle. Sie bilden vermeintlich die Minderheit – dabei sind sie tatsächlich die Mehrheit! Um diese Mehrheit sichtbar zu machen, schafft die Stadt für Alle Platz für Diversität und Toleranz. Früher galt der „Mann als Maß der Dinge” (Buchmüller 1993, 117), heute der Mensch. Wenn wir Menschen im Mittelpunkt der Stadtgestaltung stehen, können wir uns die öffentliche Räume von Autos und Verwirtschaftlichung zurückerobern.

Stehen Menschen im Mittelpunkt der Gestaltung des öffentlichen Raumes?

Beachtung von unterschiedlichen Bedürfnissen und Ansprüchen an den öffentlichen Raum
Gestaltung und Planung orientieren sich am menschlichen Maß
 
Gibt es Möglichkeiten zur Personalisierung des Raumes?

Ausdruck von eigenen Gedanken, Ideen und Träumen
selbstbestimmte Entscheidung über die individuelle Raumnutzung
Möglichkeit den Raum selbst zu gestalten und sich zu verewigen
Identifikation mit der Umgebung
 
Lässt die Stadtgestaltung Flexibilität und Multifunktionalität zu?

Möglichkeit der individuellen Anordnung von Sitzgelegenheiten
flexible Nutzung des Stadtmobiliars und des öffentlichen Raumes
Angebot für Privatsphäre durch kleine Nischen und Zonierungen
Nutzung der Stadträume zu allen Tages- und Jahreszeiten

Der städtische Raum zeichnet das Bild der Gesellschaft, die in dieser Stadt lebt. Dort erzählen Straßen und Plätze, aber auch Denkmäler eine neue Geschichte von Inklusivität, Vielfalt und Gemeinschaft. Alle haben Zugang zum öffentlichen Raum, werden gleichermaßen für Beteiligungsformate ermutigt und erfahren dadurch  Wertschätzung. Die Gestaltung unserer Stadträume erleichtert die Sorgearbeit immens und macht sie so auch sichtbar. Auf diese Weise entwickelt sich eine resiliente Gesellschaft, die sich selbstständig Herausforderungen stellt und Probleme löst.

Ist Diversität im öffentlichen Raum sichtbar?

Repräsentation aller Geschlechter, Altersgruppen und Herkünfte
Berücksichtigung und Würdigung verschiedener Kulturen und Traditionen
Reduzierung von sprachlichen Barrieren
 
Zeigt der öffentliche Raum eine reflektierte Erinnerungskultur?

ausgewogene Repräsentation von Vielfalt und Diversität
Würdigung nach aktuellen gesellschaftlichen Maßstäben
Unterstützung des ortsspezifischen Charakters
 
Recherchiere: Werden Bewohner:innen bei der Gestaltung des Stadtraumes einbezogen?

Ermutigung und Honorierung von Beteiligung
aktives Einbinden von wenig beachteten Gruppen
Förderung von Kooperationen und Austausch von Gedanken und Ideen
offene Kommunikation über zukünftige Projekte

Für die Stadt für Alle

Aus Autostraßen werden neue Nachbarschaftsräume in den Superblocks von Barcelona (Gunnar Knechten/ spiegel.de)

Superblocks in Barcelona

Die Superblocks in Barcelona verfolgen das Ziel, die autogerechte Stadtplanung zu durchbrechen. Das Konzept sieht vor, jeweils neun Blöcke zu einer Nachbarschaft zusammenzufassen, die Autos komplett zu verbannen und seinen Bewohner:innen die Stadträume zurückzugeben (Superblocks 2019). So entstand mehr Platz für Bäume und breite Wege für Fußgänger:innen oder zum Radfahren. Hierdurch verbesserte sich die Luftqualität und Lärmbelastung im Stadtviertel enorm. Die Gestaltung des Quartiers fördert die Erreichbarkeit und Organisation des Alltags der Bewohner:innen, insbesondere durch kurze Wege zwischen Läden des täglichen Bedarfs, Arbeit und Zuhause. Barcelonas Mobilitätsplan 2024 sieht vor, 503 Superblocks in der gesamten Stadt zu schaffen (Rostaria 2021).

In der Seestadt Aspern ist der öffentliche Raum familienfreundlich gestaltet (Daniel Hawelka/ aspern-seestadt)

Seestadt Aspern in Wien

Ein Vorzeigebeispiel für den gendersensiblen Planungsansatz ist die Seestadt Aspern der Stadt Wien. Der Stadtteil ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas. In Zukunft werden hier mehr als 25.000 Bewohner:innen leben (Stadt Wien, n.d.). Im Mittelpunkt der Planung steht die Alltagstauglichkeit des Stadtviertels, sowie die Orientierung am Maß des Menschen. Der gendersensible Ansatz zeigt sich nicht nur durch die frühzeitige Beteiligung von Bürger:innen, sondern auch in der Berücksichtigung der Bedürfnisse von Frauen* und Kindern. Es gibt breite Gehwege, wohnungsnahe Mobilitätszentren und Nutzungsmischung auf Quartiers- und Gebäudeebene. Das „weibliche Gesicht” (Hunt and Kilian 2019) der Seestadt repräsentiert auch der öffentliche Raum. Denn alle Straßen und Plätze sind nach Frauen benannt.

Pop-up Radweg in der Rue de Rivoli in Paris (Dmitry Kostyukov/ NY Times)

Pop-Up Radwege in Paris

Die Errichtung von Pop-up Radwegen während der Corona-Pandemie in Paris hat über die Stadtgrenzen hinaus für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Sie verbesserten nicht nur die räumliche und funktionale Vernetzung der Radwege, sondern steigerten auch das Sicherheitsgefühl aller Radfahrenden. Insbesondere für Frauen*, ältere Menschen und Kinder war die Einführung eines von der Straße abgetrennten Bereiches zum Radfahren essentiell. Studien zu Folge ist die mangelnde Sicherheit beim Radfahren für sie die größte Hürde. Beispielsweise ließ die Implementierung zusätzlicher Radwege in Paris die Zahl der fahrradfahrenden Frauen* von 36 % auf 41 % steigen (Macmichael 2021).

Durch den großen Erfolg möchte die Stadt Paris die temporären Radwege nun dauerhaft installieren. Die aktive Beschleunigung der Verkehrswende macht die Stadt zu einer guten Referenz der gendersensiblen Planung und zeigt auf, welche Potentiale diese für alle Bewohner:innen birgt.

Die Spielplätze sind an die Topografie der Parklandschaft angepasst (Ghiggi Paesaggi/ ghiggipaesaggi.com)

Pfingstweidpark in Zürich

Der Pfingstweidpark in Zürich berücksichtigt die unterschiedlichen Bedürfnisse seiner Nutzer:innen. Der Park ist das Resultat eines Wettbewerbsverfahrens, das durch Lares-Fachfrauen, einem Verein für gender- und alltagsgerechtes Planen und Bauen, unterstützt wurde (Stadt Zürich, n.d.). Demnach zeigt sich der gendersensible Planungsansatz nicht nur in der Konzeption, sondern auch in der Ausstattung des Parks: Neben vielfältigen Sitzmöglichkeiten und Nutzungsangeboten, gibt es zahlreiche witterungsgeschützte Bereiche, sowie sanitäre Anlagen und einen Trinkbrunnen. Schon bei der Planung wurde explizit darauf geachtet, mögliche Nutzungskonflikte zu vermeiden und Synergieeffekte zu erzeugen.

Die Bänke stehen beispielsweise in direkter Nähe von schattenspendenden Bäumen, mit Blick auf den Kinderspielplatz (Lares-Fachfrauen, n.d.).

Vielen Dank!

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Menschen, die HerCity Weimar von der ersten Idee bis zum 8. März 2022 und darüber hinaus begleitet haben. 

Ein großes Dankeschön gilt unserem HerCity Team, das mit uns bei Wind und Wetter Weimars Stadträume analysiert und sich auf zahlreiche Abende voller Diskussionen und Gesprächsrunden eingelassen hat. Lieben Dank an Angelina für die Unterstützung bei der Animation unseres Kurzfilms: Ohne dich wären unsere Personen leblos geblieben.

Danke an die Professur Städtebau I, insbesondere an Steffen und Pola für die konstruktive Kritik sowie die spannenden Impulse. Danke auch an Edith, für das zielgerichtete Leiten durch das bürokratische Labyrinth und die tollen Strickmuster für Socken! 

Danke auch an Professor Frank Eckardt, Alexandra Abel und Birgitte Svarre, die stets ein offenes Ohr für unsere Anliegen hatten und uns geholfen haben, den Blick auch über den Tellerrand der Architektur hinaus zu weiten.

Vielen lieben Dank an alle unsere Freund:innen und unsere Familien, die uns jederzeit und ohne Umschweife geholfen haben. Danke an Domi, Joscha und Anna für eure sachlichen Meinungen und das Korrekturlesen. Danke an Sophia, Caro, Jonas, Nils, Marie, Nele, Alejandra, Cile, Denise und alle anderen, die uns bei der Umsetzung unserer Workshops geholfen haben oder bei PSPL-Messungen eingesprungen sind!

Zu guter Letzt wollen wir alle Unterstützer:innen, denen wir den versprochenen Kaffee noch nicht spendiert haben, motivieren, sich bei uns zu melden! Wir freuen uns aufs gemeinsame Kaffeetrinken!

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Redaktionell Verantwortliche
Lia Zinngrebe
Lisa Maßel

 

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© HerCity Weimar auf Grundlage von Illustration von pch.vector, Freepik

 

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Instagram-Kanal

9. September 2021

Da unser gesamtes Projekt auf Teilhabe und Austausch aufbaut, kam uns schnell der Gedanke: Wie können wir mit den Bewohner:innen Weimars kommunizieren? Aus diesem Grund starteten wir schon früh unseren Instagram-Kanal. Auf diese Weise konnten wir nicht nur über feministische Perspektiven und Probleme der Stadtplanung aufklären, sondern auch unseren gesamten Projektverlauf dokumentieren. Unten haben wir ein paar unserer Posts für euch gesammelt.

Mit unseren Untersuchungen möchten wir einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten. Die United Nations haben dazu die „17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung“ formuliert, die bis 2030 umgesetzt sein sollen. Sie sind ein dringender Aufruf zum Handeln, denn derzeit ist noch kein einziges Ziel erreicht. Besonders kompliziert: Alle Vorsätze sind eng miteinander verknüpft! Erst wenn alle Ziele berücksichtigt und vorangetrieben werden, ist die nachhaltige Entwicklung in greifbarer Nähe. Mit HerCity Weimar haben wir 5 der 17 Ziele genauer unter die Lupe genommen.

📄Mossin, Natalie. 2018. An Architecture Guide to the UN Sustainable Development Goals. Edited by Sophie Stilling, Thomas C. Bøjstrup, Vibeke G. Larsen, Maja Lotz, and Annette Belgrad. Kopenhagen: Dystan & Rosenberg Aps.
🔗 Darstellung nach: Bundesregierung/ Bundesregierung.de

 

#HerCity #unhabitat #stadtentwicklung #bauhausuniweimar #partizipation #urbangirlsmovement #stadtweimar #sustainability #SDG #goal11

Johanna Schopenhauer (1766 – 1838) war eine berühmte Schriftstellerin und Salonnière zur Zeit der Weimarer Klassik. Mit ihrem Debütroman „Gabriele“, der von einer intelligenten und musisch begabten jungen Frau* handelte, wurde sie zur dritten finanziell unabhängigen, weiblichen Berufsautorin in Deutschland.
Nach dem Suizid ihres Ehemanns, zog sie mit ihrer Tochter Adele nach Weimar, in eine Wohnung in der Windischengasse 13. Dort etablierte sie einen bürgerlichen Teetisch, der nach kurzer Zeit zur obligatorischen Pflicht für die Weimarer Prominenz wurde. Gäst:innen, wie Goethe, Wieland oder die Malerin Caroline Bardua tauschten sich bei ihr über ihre neuesten Werke aus. Johanna Schopenhauer wurde somit zur wichtigsten Vertreter:in der Salonkultur der Weimarer Klassik. Dazu brach sie auch mit ihrem Sohn, dem Philosoph Arthur Schopenhauer, der sie für ihren großzügigen und selbstbestimmten Lebensstil kritisierte. Die Weimarer Schopenhauerstraße ist ihr gewidmet.

 

📄Müller, Ulrike (2007): Die klugen Frauen von Weimar. Regentinnen, Salondamen, Schriftstellerinnen und Künstlerinnen von Anna Amalia bis Marianne Brandt. Elisabeth Sandmann Verlag, München.
🔗 Bild: Fresko – Magazin für Kultur- und Kunstgenießer (2020): Auf Augenhöhe. Künstler:innen der Romantik, in: https://www.fresko-magazin.de/auf-augenhoehe/ [13.01.2022].

Jane Jacobs war eine in den USA lebende kanadische Journalistin, Stadt- und Architekturkritikerin. Insbesondere an amerikanischen Vorstädten kritisierte sie die mangelnde Lebendigkeit auf den Straßen, sowie die Abhängigkeit vom Auto. Dies sind Probleme, die besonders Frauen, Familien und ältere Personen betreffen können, aber auch zur Verringerung des öffentlichen Lebens im Allgemeinen führen. Mit ihrer berühmten Formulierung – eyes on the street – beschreibt sie die Wichtigkeit von rund um die Uhr belebten Nachbarschaften und Stadtteilen mit gemischten Nutzungen. Lebendiges Treiben und die intensive Nutzung öffentlicher Räume führt durch positive soziale Kontrolle zu mehr Sicherheit und steigendem Vertrauen der Bewohner:innen.

Jane Jacobs wurde zu ihrer Zeit auf Grund ihrer fehlenden fachlichen Ausbildung viel kritisiert und als Hausfrau beschimpft. Mittlerweile gelten ihre Forderungen in der modernen Stadtplanung nahezu als Standard: der Entwurf von gemischte und belebten Vierteln, kurzen Wegen und die Priorisierung des Mensches statt des Autos.

 

📄https://www.eukn.eu/urban-voices/lily-maxwell-on-how-to-create-more-feminist-cities/
📄 https://comun-magazin.org/eyes-on-the-street-raum-und-sozialitaet/
📄Jane Jacobs (1963): Tod und Leben großer amerikanischer Städte
📄Leslie Kern (2019): Feminist City

Wie schnell doch die Zeit vergeht. Eben philosophierten wir beim Stadtspaziergang noch über die öffentlichen Räume in Weimar und letzten Donnerstag verabschiedeten wir unser Team schon in die Weihnachtspause! Vorher haben wir uns zu unserem Design-Workshop getroffen und gemeinsam über mögliche Implementierungen in Weimars Stadträumen gesprochen. Was meint ihr: Wie haben wir die Fragen für uns beantwortet? Wir können euch versichern, dass viel über die zahlreichen Optionen diskutiert wurde!

#HerCity #unhabitat #stadtentwicklung #bauhausuniweimar #partizipation #urbangirlsmovement #stadtweimar 

In Weimar kann es ganz schön duster sein – das haben wir uns am vergangenen Freitag mal näher angeschaut! Gemeinsam mit einer Handvoll HerCity-Teilnehmer:innen waren wir auf einem Nachtspaziergang unterwegs durch die Innenstadt. Wir alle waren uns schnell einig, dass einige Ecken in Weimar nicht nur sehr schlecht ausgeleuchtet sind, sondern auch menschenleer. Andere Plätze dagegen haben eine angenehme Atmosphäre und wirken sehr romantisch. Wie seht ihr das? Seid ihr gerne nachts alleine in Weimar unterwegs?

 

#HerCity #unhabitat #stadtentwicklung #bauhausuniweimar #partizipation #urbangirlsmovement #stadtweimar 

Schon ganz bald starten wir mit unserem Stadtspaziergang durch Weimar – yippie! Unsere Idee: Wir treffen uns am Nachmittag des 12. Oktobers 2021. Auf unserer Tour durch Weimar tauschen wir uns aus, beobachten das Treiben auf der Straße und untersuchen eure Lieblingsorte! Ein weiteres Highlight ist unsere Überraschung für jede von euch. Worauf wartet ihr? Seid dabei und meldet euch an.

 

#HerCity #unhabitat #stadtentwicklung #bauhausuniweimar #partizipation #urbangirlsmovement #stadtweimar 

Wir zählen die Tage, denn in vier Wochen ist bereits der 8. März – International Women’s Day! Seit über hundert Jahren werden an diesem Tag die sozialen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leistungen von Frauen* und nicht-binären Personen gefeiert. Für dieses Jahr haben wir uns mit HerCity Weimar auch eine besondere Aktion überlegt. Was genau, werden wir euch in den nächsten Tagen und Wochen verraten, also: stay tuned!

 

📄International Women’s Day 2022, unter: https://www.international

womensday.com. (05.02.2022).

 

#HerCity #unhabitat #stadtentwicklung #bauhausuniweimar #partizipation #urbangirlsmovement #stadtweimar #sustainability

Bis heute werden zu Frauen sozialisierte Menschen im öffentlichen Raum weniger gewürdigt. Sicher erinnert ihr euch an unsere Posts zu Denkmälern und Straßennamen in Weimar! Das soll immer öfter durch kreative Aktionen geändert werden: von feministischen Stadtspaziergängen bis zur Verhüllung der Denkmäler männlicher Personen versuchen Städte das Andenken an weiblich sozialisierte Vertreter:innen der Geschichte zu würdigen. Anlässlich des 140. Geburtstags der Politikerin Marie Juchacz wurden 2019 auch in Weimar einige Straßen und Plätze temporär umbenannt.

In den kommenden Posts stellen wir euch weitere berühmte Persönlichkeiten aus Weimar vor, deren Wirken und Bedeutung in Weimar bislang zu wenig Beachtung fand. Seid gespannt!

📄 Radio Lotte (15.03.2019). Grüne benennen Straßen nach bedeutenden Frauen, in: https://www.radiolotte.de/weimar/gruene-benennen-strassen-nach-bedeutenden-frauen-30908.html (05.01.2022).
📄 Unsere Stadt – Frauen Planen Stadt. Dokumentation der Fachkonferenz am 22.März 1997 (auf Anfrage).

Ein Großteil unserer gestalterischen Arbeit ist maßgeblich durch unsere eigenen Lebensumstände geprägt – aus diesem Grund ist es wichtig, diverse Planer:innenteams zu fördern. Obwohl im Studium die Studienplätze im Feld der Architektur und Stadtplanung nahezu paritätisch verteilt sind, liegt der bundesweite Durchschnitt an weiblichen Stadtplanerinnen nur bei 36,6%. Der weibliche Anteil wächst jedoch stetig.
Ein Blick auf Weimar zeigt, dass der Anteil an weiblichen Planer:innnen im Bereich der Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung bei 40% und somit etwas über dem bundesweiten Durchschnitt liegt. Laut der Mitgliederliste der Architektenkammer Thüringen sind in Weimar von 313 Planer:innen 124 weiblich.

 

📄 BAK. (14. Juli, 2021). Geschlechterverteilung der Architekten und Stadtplaner in Deutschland in den Jahren von 2012 bis 2021 [Graph], in: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37278/umfrage/geschlechterverteilung-bei-architekten/ (16.12.2021)
📄 Mitgliederliste der Architektenkammer Thüringen (auf Anfrage)

Noch immer leisten insbesondere Frauen* neben der Erwerbsarbeit die unbezahlte Care-Arbeit. Dazu legen sie häufig Multistop-Wege zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV zurück. Die Mobilitätsinfrastruktur unserer Städte beruht aber auf dem veralteten Rollenbild, welches den Mann als Ernährer einer Familie vorsieht, der in kurzer Zeit von der Wohnung zur Arbeit pendeln soll. Männer bekamen somit leichter Zugang zum öffentlichen Raum, für sie wurden Straßen entwickelt und Autos gebaut. Wer nicht mit dem Auto fährt, kommt schlechter voran, braucht für viele Wege länger und ist dem motorisierten Verkehr schutzlos ausgesetzt.

 

📄 Tim Gore et al (2021): Sustainable and Inclusive Transport Systems. The Institute for Environmental Policy, in: https://ieep.eu/publications/sustainable-and-inclusive-transport-systems-gender-and-mobility (02.12.2021).
📄 Vanessa Vu (2019): Die männliche Stadt, in: https://www.zeit.de/mobilitaet/2019-09/staedteplanung-maenner-geschlechtergerechtigkeit-berlin-bruessel-barcelona (02.12.2021).

Ihr seid gefragt: Wir suchen nach Menschen, die sich gut in Weimar auskennen und die Lust haben, uns ihre Meinung über die öffentlichen Räume der Stadt zu sagen! Den Link zur Umfrage findet ihr in unserer Bio. Sendet den Link auch gerne weiter an alle, die interessiert sind teilzunehmen – wir freuen uns auf eure Antworten!

 

#HerCity #unhabitat #stadtentwicklung #bauhausuniweimar #partizipation #urbangirlsmovement #stadtweimar 

Was macht einen Ort zum Lieblingsplatz? Jeder von euch hat sicher einen Lieblingsplatz – einen Ort an dem ihr euch pudelwohl fühlt. Geborgen und sicher. Wo ihr gerne entspannt, die Sonne genießt und einfach in die Gegend schaut. Einen Ort, an dem ihr gerne allein seid, ihn aber auch genauso gerne mit Freund:innen teilt. Wir haben für euch einige unserer Lieblingsorte in Weimar zusammengestellt. Jetzt seid ihr an der Reihe. Was sind eure Lieblingsorte in Weimar?

 

#HerCity #unhabitat #stadtentwicklung #bauhausuniweimar #partizipation #urbangirlsmovement #stadtweimar 

Lucia Moholy (1894-1989) war eine Fotografin, Publizistin und Dokumentaristin und wirkte in den Jahren von 1923-1928 am Bauhaus in Weimar und Dessau. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Bauhausmeister László Moholy-Nagy, arbeite sie im Bereich der experimentellen Fotografie. Allerdings steht sie bis heute in seinem Schatten und dokumentierte anonym seine Ideen. Für die Musterkataloge fotografierte sie zahlreiche Bauhausprodukte – ohne offizielle Anstellung am Bauhaus. In diesem Zuge verschwimmt ihr Name hinter dem Namen des Künstlerpaares. Jedoch bestimmen insbesondere ihre Fotografien unsere heutige Vorstellung vom Bauhaus maßgeblich. Lucia Moholy setzte sich nachträglich und stellvertretend für die fehlende Anerkennung aller Bauhausfrauen ein. In ihrem biografischen Fragment kritisiert sie den Meisterkult sowie die geringere Bewertung der Arbeiten weiblicher Studierenden und der Meisterfrauen am Bauhaus.
Sie ist Namensgeberin für den 2014 als studentische Initiative gegründeten Lucia Verlag, der kreative und originelle studentische Arbeiten publiziert. Lucia Moholy wird bisher nicht im öffentlichen Raum in Weimar gewürdigt.



📄 Müller, Ulrike (2009): Bauhaus-Frauen : Meisterinnen in Kunst, Handwerk und Design. Elisabeth Sandmann Verlag,
München.
📄 Emma (2022): Die Frauen am Bauhaus. https://www.emma.de/artikel/bauhaus-die-bauhaus-frauen-264076. [15.01.2022].
🔗 Bild: Bauhauskooperation (2022): Lucia Moholy. 1923-1928 Fotografin am Bauhaus, in: https://www.bauhauskooperation.de/wissen/das-bauhaus/koepfe/personen-aus-dem-umfeld-des-bauhauses/lucia-moholy/ [13.01.2022].

Schon vor über 20 Jahren gründete sich in Weimar die Arbeitsgruppe „Unsere Stadt – Frauen planen Stadt“. Zur Fachtagung in Kooperation mit der Bauhaus-Universität am 22. März 1997 diskutierten Frauen* aus unterschiedlichsten Lebensbereichen über verbesserungswürdige, städtebauliche Probleme in Weimar. Die dort gesammelten Forderungen sollten anschließend in die tägliche Arbeit der Stadtentwicklung eingebracht werden. Leider löste sich die Arbeitsgruppe aus uns unbekannten Gründen bereits nach kurzer Zeit auf.
Dennoch sind viele Forderungen von damals auch heute noch aktuell – sie überschneiden sich mit den Erkenntnissen aus unserer Bewohner:innenumfrage, unseren Interviews sowie den partizipativen Workshops. Aber seht selbst!

 

📄 Unsere Stadt – Frauen Planen Stadt. Dokumentation der Fachkonferenz am 22.März 1997 (auf Anfrage)
🔗 Vektorgrafiken auf Grundlage von: [Надежда Пехова]/stock.adobe.com sowie freepik.com

Der Mann als Maß der Dinge – das gilt leider auch in der Wissenschaft. Das Buch „Invisible Women“ von @ccriadoperez handelt von der sogenannten Gender Data Gap. Wie werden Daten in der Wissenschaft gesammelt und welche Auswirkungen hat das auf die Lebensrealität von FLINTAs? Caroline Criado-Perez zeigt auf, weshalb das Erheben von gendersensiblen Daten essenziell für uns alle ist. In unserem Post haben wir euch nur wenige der zahlreichen Beispiele zusammengetragen – das gesamte Buch findet ihr in der Bibliothek der Bauhaus-Universität Weimar.

📄 Caroline Criado-perez (2020): Unsichtbare Frauen : wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert (1. Aufl.). btb Verlag.
📄 Carolina Schwarz (2020): Die Datenlücke tötet Frauen, in: https://taz.de/Gender-und-Wissenschaft/!5685021/ (02.12.2021).

Ihr könnt euch nicht vorstellen, was hier in Weimar los ist! Letzte Woche Donnerstag und Samstag haben wir mit Hilfe unseres Teams Messungen zum öffentlichen Leben in Weimar durchgeführt und dabei ca. 9.500 Bewegungsläufe und 1.200 Verweilaktivitäten an unterschiedlichen Orten in der Innenstadt gemessen. Die gesammelten Daten helfen uns dabei herauszufinden, wie die Menschen in Weimar die Stadträume nutzen und an welchen Stellen Verbesserungsbedarf herrscht. In den nächsten Wochen stellen wir euch unsere Ergebnisse vor – stay tuned!

 

#HerCity #unhabitat #stadtentwicklung #bauhausuniweimar #partizipation #urbangirlsmovement #stadtweimar

Habt ihr schon unser schönes Gruppenbild mit der HerCity-Clique gesehen? Und sind euch da nicht die coolen HerCity-Beutel aufgefallen? Zum Stadtspaziergang haben alle Teilnehmer:innen einen bekommen, gefüllt mit einem HerCity-Notizheft, einem Stift, einem Lesezeichen und einer Postkarte – cool, oder? Außerdem gab es für alle Klemmbretter mit Stadtplänen und Bewertungsbögen. Mal sehen, ob ihr die Beutel in Zukunft in Weimar entdeckt!
Wenn ihr Lust habt, uns bei unserer Arbeit zu unterstützen, dann nehmt gerne an unserer Umfrage teil! Den Link dazu findet ihr in unserer Bio.

 

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HerCity Weimar vereint die Themen Gendergerechtigkeit und Stadtentwicklung. Wir fragen uns: Wie werden Städte für alle lebenswert und wie wollen wir zukünftig zusammenleben?
Im Mittelpunkt unserer Masterarbeit stehen Strategien zur Verbesserung des öffentlichen Raums für Mädchen und junge Frauen in Weimar. Was wir vorhaben? Das könnt ihr in den nächsten Monaten auf diesem Kanal live verfolgen.

Ihr wollt Weimar aktiv mit gestalten? Im Rahmen unseres partizipativen Projekts sind wir auf der Suche nach Mädchen und jungen Frauen – eure Meinung, eure Erfahrung ist gefragt! Schreibt uns.

The City is ours!

 

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Internationaler Frauenabend

6. Oktober 2021

Der Internationale Frauenabend war für uns ein besonderes Ereignis, denn hier traten wir das erste Mal mit HerCity Weimar an die Öffentlichkeit! An diesem Abend haben wir viele tolle Menschen kennengelernt und wurden zu unserem ersten Podcast-Auftritt eingeladen. Besonders geschmeichelt waren wir aber zu Beginn des Abends: Wir hatten unseren Stand noch gar nicht aufgebaut, da wurden wir schon von einem späteren Team-Mitglied angesprochen: “Ihr seid doch die von HerCity! Ich folge euch bei Instagram und habe mich sogar schon angemeldet!”

Interview Radio Lotte

6. Dezember 2021

Der lokale Radiosender Radio Lotte Weimar bezeichnet sich selbst als Bürgermedium von Weimar und behandelt täglich alle Themen rund um Weimar und die Welt. Jule interviewte Lisa in der Sendung „Stadtzeit“, vom 06. Dezember 2021, zum Projekt HerCity Weimar.

Wir sind Bauhaus

23. November 2021

In der Podcast-Reihe “Wir sind Bauhaus” schauen Anna-Lena Genz und Sabrina Hösch hinter die Kulissen der Bauhaus-Universität Weimar und stellen studentische Initiativen und inspirierende Persönlichkeiten vor.

In der Folge “HerCity Weimar” begleitet Sabrina uns auf unserem Spaziergang durch die Weimarer Innenstadt und spricht mit uns über feministische Stadtplanung. Diese Folge erschien am 23. November 2021.

Bauhaus.FM

02. Februar 2022

Bauhaus.FM ist der experimentelle Radiosender der Bauhaus-Universität Weimar. Immer montags zwischen 19 und 23 Uhr haben die teilnehmenden Student:innen die Chance, selbst eine Radiosendung zu gestalten. HerCity Weimar war zu Gast bei der legendären 48h-Show! Diese Sendung erschien am 02. Februar 2021.

Bewohner:innen-Befragung

6. Okt. 2021

bis 31. Dez. 2021

Parallel zu unseren Workshops haben wir eine Umfrage zur Qualität sowie Nutzung von Weimars Stadträumen durchgeführt. Unser Ziel war es, besonders viele verschiedene Meinungen einzuholen. Teilnehmen konnten alle, die sich gut in Weimar auskennen. Die Umfrage erfolgte über die kostenlose Plattform für Onlinebefragungen SoSci Survey. Wir haben über unseren Instagram-Kanal, die Zeitung Thüringer Allgemeine, Facebook, die Universität sowie Flyer auf die Umfrage aufmerksam gemacht und konnten insgesamt 246 Teilnehmer:innen gewinnen. Die Auswertung der unzähligen Daten erfolgte mittels Tableau, einem Programm für Datenauswertung und -visualisierung. Die Umfrage ermöglichte es uns, genderspezifische Daten über die unterschiedlichen Bedürfnisse und Nutzungen der Bewohner:innen in Abhängigkeit vom Geschlecht zu sammeln. Die genauen Ergebnisse der Umfrage gibts hier.

Erster Workshop

18. November 2021

Nach einem kurzen Vortrag zum Thema „Gendersensible Stadtplanung“ und der Auswertung unserer gesammelten Daten aus den letzten Treffen, starteten wir in eine rege Diskussion über die Defizite in Weimars Innenstadt. So hatten wir uns eine gute Grundlage für den nächsten Workshop, den Entwurf einer Implementierung, geschaffen. Der Workshop fand unter 2G+ Bedingungen im Bauhaus-Atelier auf dem Campus der Universität statt.

Interview mit der Stadtentwicklung

18. November 2021

Mitte November waren wir zum Gespräch bei der Stadtentwicklung in Weimar eingeladen. Wir wollten herausfinden, inwiefern gendersensible Planung schon in der Stadtentwicklung verankert ist, wo die Entscheidungsträger:innen selbst Handlungsbedarf sehen. Für unser Engagement, die gesammelten Daten und die entwickelten Handlungsfelder bekamen wir durchweg positives Feedback. Wir wurden auf den hohen bürokratischen Aufwand hingewiesen, der mit der Umbenennung von Straßen einher geht.

Diskussionsrunde mit der Stadt

25. November 2021

Ende November haben wir drei Vertreter:innen der Stadt Weimar die Ergebnisse unserer Nachforschungen präsentiert und über Problematiken der Stadtgestaltung sowie Politik diskutiert. Unterstützt von den HerCity Teilnehmer:innen haben wir auf die hohe Relevanz von gendersensibler Planung hingewiesen und ihnen die großen Potentiale für die Stadt Weimar verdeutlicht. Wir haben festgestellt: gendersensible Planung ist in der Stadtentwicklung bisher kaum bekannt. Der Austausch mit der Stadt hat unsere weitere Arbeit maßgeblich beeinflusst. Uns ist bewusst geworden: Die Aufklärung und Sensibilisierung für die Thematik muss der erste Schritt auf dem Weg der Stadt für Alle sein.

Projekt-vorbereitungen

Projekt- vorbereitungen

ab März 2021

Eine gute Vorbereitung ist wichtig für einen reibungslosen Projektverlauf. So sind wir bereits im März 2021 mit unseren betreuenden Professoren in Kontakt getreten, haben uns für Stipendien beworben, Kooperationen aufgebaut und unser Thema gefestigt.

Unser HerCity-Team

Um möglichst viele junge Frauen* und Mädchen zu mobilisieren, haben wir neben unserem Instagram-Kanal zahlreiche Flyer verteilt und Plakate in der Stadt aufgehängt. Hierfür sind wir insbesondere an Schulen, Vereine und unsere Universität herangetreten. Entgegen unseren Erwartungen bekamen wir hierfür durchweg positives Feedback und mussten mehrmals in die Nachproduktion gehen! Auf diese Weise wurden wir schnell zu Stammgästen im SCC, der uni-internen Druckwerkstatt, die zu Semesterbeginn noch wie ausgestorben war.

Dritter Workshop

2. Dezember 2021

Kurz vor Weihnachten haben wir uns zu unserem Design-Workshop getroffen, um gemeinsam über mögliche Implementierungen in Weimars Stadträumen zu sprechen. Auf der Suche nach spannenden Ideen und Konzepten diskutierten wir insbesondere über öffentlichkeitswirksame Kampagnen. Wir waren alle der Ansicht: Das, was wir hier herausgefunden haben, können wir nicht einfach für uns behalten! Aus diesem Gedanken entwickelte sich schnell ein erstes Konzept für unsere Plakataktion. Außerdem entschieden wir uns dazu, die Liste mit Vorschlägen zu neuen Straßennamen mit unzähligen weiblichen und queeren Namen zu fluten!

HerCity Weimar & Frauenzentrum e.V.

13. Januar 2022

Mitte Januar waren wir im Frauenzentrum e.V. Weimar in der Schopenhauerstraße zu Besuch. Wir berichteten von unserem HerCity Projekt und dem Plan, die Schopenhauerstraße mit einer Infoplakette für Johanna Schopenhauer ausstatten zu lassen. Die Idee stieß auf offene Ohren und gemeinsam entwickelten wir eine Aktion zur Feier des 8. März!
Wir möchten dabei auf die mangelnde Anerkennung von Frauen* in Weimars öffentlichen Räumen aufmerksam machen. Am 8. März werden wir dafür den Sockel am Goetheplatz bespielen und Frauen* aus Weimar einladen, sich selbst ein Denkmal zu setzen. Zusätzlich werden wir eine Broschüre mit zahlreichen interessanten Frauen* aus Weimar herausbringen. Diese werden wir außerdem in Form einer Liste dem Oberbürgermeister und dem Kulturausschuss überreichen – als Vorschläge für neue Straßennamen!

Meeting UN-Habitat

17. Januar 2022

Seit Projektbeginn stehen wir in regem Austausch mit dem Team der HerCity Initiative des UN-Habitat. Wir haben zahlreiche HerCity Projekte weltweit kennengelernt und gemeinsam über unsere gewonnenen Erkenntnisse gesprochen. Zum einjährigen Jubiläum von HerCity am 8. März 2022, dem Weltfrauentag, gibt die UN einen Jahresbericht heraus. Dieser dokumentiert alle bisherigen HerCity Projekte. Wir freuen uns sehr, mit HerCity Weimar ein Teil des Reports zu sein! Derzeit arbeiten wir außerdem an einer gemeinsamen Publikation über fünf akademische HerCity Projekte.

Diskussionsrunde mit der Stadt

10. Februar 2022

Mitte Februar trafen wir bei einer zweiten Diskussionsrunde erneut auf Vertreter:innen der Stadt Weimar. Zu unserem Termin mit der Beigeordneten für Bauen und Stadtentwicklung erschienen auch die Gleichstellungsbeauftragte, die Stadtkulturdirektorin sowie der Leiter des Stadtentwicklungsamtes. Zunächst stellten wir eine kurze Zusammenfassung unserer Fünf Handlungsfelder für Weimar vor. Anschließend besprachen wir unser Anliegen, das Straßenschild der Schopenhauerstraße durch eine kurze Informationsplakette zu ergänzen. Diese soll zukünftig explizit Johanna Schopenhauer würdigen, der diese Straße eigentlich gewidmet ist. Unsere Idee traf nicht nur auf offene Ohren, sondern veranlasste alle Beteiligten dazu, die Umsetzung aktiv zu unterstützen.